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TTBL: Ochsenhausen und Bergneustadt stolpern

Gehörte am Sonntag nicht zur Aufstellung der TTF Ochsenhausen: Hugo Calderano. (©BeLa Sportfoto)

03.01.2021 - Der ASV Grünwettersbach kann mit frischem Selbstvertrauen in das Final Four um den Deutschen Tischtennis-Pokal gehen, zum Auftakt in die Rückrunde der Tischtennis Bundesliga (TTBL) glückte dem amtierenden Pokalsieger am Sonntag ein 3:2 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt. Die TTF Liebherr Ochsenhausen dagegen hatten erneut gegen den TSV Bad Königshofen das Nachsehen, während Borussia Düsseldorf beim TTC OE Bad Homburg die Tabellenführung festigte.

Das Duell der Pokal-Halbfinalisten entwickelte sich am Sonntag zum Tischtennis-Krimi, in dem der ASV Grünwettersbach das bessere Ende für sich verbuchte. Mit 3:2 rang der amtierende Pokalsieger beim Rückrunden-Auftakt der Tischtennis Bundesliga (TTBL) den TTC Schwalbe Bergneustadt nieder und kann nun mit frischem Selbstvertrauen zum Final Four reisen. Am kommenden Samstag, 9. Januar, bekommt es Grünwettersbach ab 11 Uhr im Halbfinale des Deutschen Tischtennis-Pokals mit Borussia Düsseldorf zu tun; im Parallelspiel kämpft Bergneustadt gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen um den Einzug ins Endspiel. Anschließend steigt ab 15.30 Uhr das große Finale um den ersten Titel des Jahres. Alle Partien gibt es live im Stream von Sportdeutschland.TV zu sehen, das Finale wird zudem im Free-TV auf SPORT1 gezeigt.

Am Sonntag waren Dang Qiu und Tobias Rasmussen die Matchwinner für Grünwettersbach. Das ASV-Doppel stand gegen Alvaro Robles und Stefan Fegerl angesichts von 0:2 Sätzen früh mit dem Rücken zur Wand, bewahrte aber die Nerven. Gleich sechs Matchbälle wehrten Qiu/Rasmussen ab und triumphierten schließlich 3:2 (5:11, 9:11, 11:4, 14:12, 11:9). „Glückwunsch an Grünwettersbach. Sie haben nie aufgegeben und am Ende verdient gewonnen“, räumte Bergneustadts Benedikt Duda ein. „Es war heute ein Spiel der vergebenen Chancen.“ In den Einzeln hatten zuvor Deni Kozul mit 3:2 (2:11, 11:9, 7:11, 12:10, 11:8) gegen Duda und Qiu mit 3:2 (12:10, 9:11, 11:4, 5:11, 11:7) gegen Fegerl für den ASV gewonnen. „Ich habe um jeden Punkt gekämpft und hatte am Ende auch etwas das Glück auf meiner Seite“, sagte Kozul. „Aber viel wichtiger war das Doppel. Sie haben eine unglaubliche Mentalität gezeigt. Dieser Sieg war die beste Motivation für das Final Four.“ Einzig Wang Xi war am Sonntag kein Erfolg vergönnt: Der Spitzenspieler Grünwettersbachs unterlag zwei Tage nach seinem 37. Geburtstag sowohl gegen Robles mit 0:3 (5:11, 11:13, 8:11) als auch gegen Duda mit 1:3 (11:6, 7:11, 12:14, 8:11).

Bad Königshofen knackt erneut Ochsenhausen

Nicht geglückt ist die Generalprobe für das Final Four dagegen den TTF Liebherr Ochsenhausen. Der Tabellenzweite musste sich mit 1:3 zum zweiten Mal in dieser Saison dem TSV Bad Königshofen geschlagen geben. „Es war der perfekte Auftakt in die Rückrunde. Nach dem Erfolg in der Hinrunde hatten wir vorab auf einen erneuten Sieg spekuliert“, sagte Bastian Steger, der mit dem TSV nun sogar von den Play-offs träumen darf. Mit 14:10 Punkten liegt Bad Königshofen als Tabellensechster nur noch knapp hinter dem viertplatzierten TTC Neu-Ulm (14:8). „Wir haben heute sicherlich davon profitiert, dass Hugo Calderano nicht dabei war“, ergänzte Steger. „Aber Ochsenhausen hat auch ohne ihn eine starke Mannschaft. Sie sind nicht umsonst Tabellenzweiter. Trotzdem haben wir heute am Ende verdient gewonnen.“

Der 39-Jährige wurde mit zwei Siegen zum Matchwinner der Unterfranken: Auf ein 3:0 (11:9, 11:6, 11:9) im Auftakteinzel gegen Kanak Jha ließ Steger im Spitzeneinzel ein 3:1 (11:7, 3:11, 11:6, 11:6) gegen Simon Gauzy folgen. Ebenfalls erfolgreich für Bad Königshofen war Kilian Ort, der beim 3:0 (11:5, 11:6, 11:8) gegen Samuel Kulczycki seinen siebten Einzelsieg der Saison einfuhr. Den einzigen Punkt der TTF holte Gauzy durch ein 3:0 (11:6, 11:7, 13:11) gegen Abdel-Kader Salifou. „Heute lief es leider nicht so gut. Aber wir haben eine junge Mannschaft, das gehört zum Prozess dazu“, sagte TTF-Trainer Yong Fu, der am Samstag im Final Four wieder auf den Weltranglisten-Sechsten Calderano bauen dürfte.

Källberg führt Düsseldorf zum zehnten Saisonsieg

Die Tabellenführung ausgebaut hat unterdessen Borussia Düsseldorf. Dank des 3:1-Erfolgs beim TTC OE Bad Homburg steht der Rekordmeister mit 20:2 Punkten nun vier Zähler vor Ochsenhausen (16:6) und weiterhin sechs vor dem ersten Nicht-Play-off-Rang. „Natürlich wurde der Sieg von uns erwartet“, sagte Borussia-Trainer Danny Heister nach der Partie. „Für uns war es mit Blick auf das Final Four wichtig, das Spiel ernst zu nehmen. Auf den Einsatz von Timo Boll haben wir heute verzichtet. Sein Rücken scheint aber wieder ok zu sein, er hat vor dem Match mit der Mannschaft trainiert.“

Dabei hatte Düsseldorf durchaus einige Mühe mit dem Aufsteiger. Ricardo Walther verbuchte im Auftakteinzel vier Matchbälle gegen Rares Sipos, musste sich dem 20-Jährigen aber letztlich 2:3 (11:9, 10:12, 11:9, 15:17, 9:11) geschlagen geben. Als dann auch noch Anton Källberg mit 0:1 Sätzen und 0:3 Punkten gegen Lev Katsman zurücklag, schien es mächtig eng zu werden für den Favoriten. Einige leichtere Fehler Katsmans brachten Källberg aber zurück ins Match, und der Schwede nutzte diese Phase prompt aus. Sein 3:1 (3:11, 11:6, 11:6, 11:5) zum 1:1-Ausgleich leitete die Wende ein, die weiteren beiden Einzel gingen nämlich souverän an Düsseldorf. Kristian Karlsson hatte auf Position drei leichtes Spiel mit Nils Hohmeier und gewann 3:0 (11:3, 11:5, 11:6), ehe im Spitzeneinzel erneut Källberg antrat und alles klarmachte für die Borussia. Gegen Sipos ließ er ein 3:0 (12:10, 11:9, 11:4) folgen und verbesserte seine Einzelbilanz in der aktuellen Saison auf 14:1. „Wir haben uns heute sehr, sehr gut verkauft“, sagte der sportliche Leiter Bad Homburgs, Sven Rehde, trotz der Niederlage. Mit 2:22 Punkten steht der Aufsteiger nach wie vor auf dem elften Platz vor Grenzau. Am 15. Januar kommt es zum Kellerduell der beiden Klubs.

3:0 in Grenzau: Saarbrücken sitzt Neu-Ulm im Nacken

Der TTC Zugbrücke Grenzau wiederum hoffte auch im zwölften Anlauf vergeblich auf den ersten Saisonsieg und ist mit 0:24 Punkten weiterhin das Liga-Schlusslicht. Gegen den 1. FC Saarbrücken TT hatten die Westerwälder beim Rückrunden-Auftakt mit 0:3 das Nachsehen. „Klar waren wir favorisiert, aber auch solche Spiele muss man erst mal gewinnen. Kompliment an die Mannschaft“, sagte Saarbrückens Patrick Franziska, dessen Team mit 14:10 Punkten weiterhin auf Tabellenplatz fünf hinter dem TTC Neu-Ulm steht.

Die härteste Nuss aus Sicht des FCS hatte Tomas Polansky zu knacken. Der Tscheche bekam es auf Position drei mit Robin Devos zu tun. Bereits im Hinspiel hatte es dieses Duell gegeben, damals mit 3:2 mit dem besseren Ende für Polansky. Und auch dieses Mal behielt der 22-Jährige die Oberhand: Bei 1:1 Sätzen legte Polansky einen 9:0-Zwischenspurt hin und zog seinem Kontrahenten damit den Stecker. Am Ende stand ein 3:1 (11:9, 11:13, 11:5, 11:5). Noch deutlicher waren die vorherigen beiden Einzel an den amtierenden Deutschen Meister gegangen. Shang Kun überließ Cristian Pletea, der im vergangenen Sommer aus Saarbrücken nach Grenzau gewechselt war, gerade einmal zwölf Punkte und gewann souverän 3:0 (11:3, 11:5, 11:4). Darko Jorgic traf im zweiten Einzel auf den erst 15 Jahre alten Tobias Sältzer und hielt das TTC-Talent mit 3:0 (11:2, 14:12, 11:7) in Schach. „Ich freue mich sehr, dass ich heute mitspielen durfte“, sagte Sältzer nach seinem TTBL-Debüt. „Ich bin ganz gut reingekommen und denke, dass ich mich passabel geschlagen habe.“

Meng führt Fulda zu Sieg gegen Mühlhausen

Ebenfalls ein 3:0 holte der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, der sich überraschend deutlich gegen den Post SV Mühlhausen durchsetzte. Gefeierter Mann bei Fulda war Fan Bo Meng: Nach zuvor neun Niederlagen in Serie erwischte der 20-Jährige, der seit dem Jahreswechsel dem deutschen Nationalkader angehört, den perfekten Start in das neue Jahr und feierte beim 3:2 (17:15, 3:11, 6:11, 11:9, 11:6) gegen Steffen Mengel seinen zweiten Saisonsieg. „Wir haben heute alle sehr gut gespielt“, sagte Meng im Anschluss. „Ein 3:0 war nicht zu erwarten, wir hatten mit einem engen Spiel gerechnet. Daher bin ich natürlich sehr zufrieden mit unserem heutigen Auftritt.“

Die weiteren Punkte für Fulda gingen auf die Konten von Ruwen Filus, der gegen Lubomir Jancarik einen ungefährdeten 3:0 (11:9, 11:3, 11:7)-Erfolg holte, und Quadri Aruna, der Daniel Habesohn mit 3:1 (6:11, 11:7, 11:5, 11:6) schlug. Mit 10:14 Punkten bleiben die Osthessen auf Platz zehn, haben aber den Anschluss an das Tabellenmittelfeld hergestellt. Der Post SV steht mit 10:10 Zählern auf Rang acht. „Wir hatten uns viel mehr vorgenommen und wollten mit zwei Punkten ins neue Jahr starten“, ärgerte sich Mühlhausen-Trainer Erik Schreyer. „Wir müssen jetzt realistisch sein und anerkennen, dass es wohl aussichtslos ist, noch die Play-offs zu erreichen. Gratulation an Fulda, sie haben es gut gemacht. Insbesondere Fan Bo Meng war sehr stark und hat die Nerven bewahrt.“

Abgeschlossen wird der 12. Spieltag am Montagabend ab 19 Uhr mit dem Duell zwischen dem TTC Neu-Ulm und dem SV Werder Bremen.
 

Der 12. Spieltag in der Übersicht

TTC OE Bad Homburg – Borussia Düsseldorf 1:3
Rares Sipos – Ricardo Walther 3:2 (9:11, 12:10, 9:11, 17:15, 11:9)
Lev Katsman – Anton Källberg 1:3 (11:3, 6:11, 6:11, 5:11)
Nils Hohmeier – Kristian Karlsson 0:3 (3:11, 5:11, 6:11)
Rares Sipos – Anton Källberg 0:3 (10:12, 9:11, 4:11)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Post SV Mühlhausen 3:0
Ruwen Filus – Lubomir Jancarik 3:0 (11:9, 11:3, 11:7)
Fan Bo Meng – Steffen Mengel 3:2 (17:15, 3:11, 6:11, 11:9, 11:6)
Quadri Aruna – Daniel Habesohn 3:1 (6:11, 11:7, 11:5, 11:6)

TSV Bad Königshofen – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Bastian Steger – Kanak Jha 3:0 (11:9, 11:6, 11:9)
Abdel-Kader Salifou – Simon Gauzy 0:3 (6:11, 7:11, 11:13)
Kilian Ort – Samuel Kulczycki 3:0 (11:5, 11:6, 11:8)
Bastian Steger – Simon Gauzy 3:1 (11:7, 3:11, 11:6, 11:6)

ASV Grünwettersbach – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:2
Wang Xi – Alvaro Robles 0:3 (5:11, 11:13, 8:11)
Deni Kozul – Benedikt Duda 3:2 (2:11, 11:9, 7:11, 12:10, 11:8)
Dang Qiu – Stefan Fegerl 3:2 (12:10, 9:11, 11:4, 5:11, 11:7)
Wang Xi – Benedikt Duda 1:3 (11:6, 7:11, 12:14, 8:11)
Dang Qiu/Tobias Rasmussen – Alvaro Robles/Stefan Fegerl 3:2 (5:11, 9:11, 11:4, 14:12, 11:9)

TTC Zugbrücke Grenzau – 1. FC Saarbrücken TT 0:3
Cristian Pletea – Shang Kun 0:3 (3:11, 5:11, 4:11)
Tobias Sältzer – Darko Jorgic 0:3 (2:11, 12:14, 7:11)
Robin Devos – Tomas Polansky 1:3 (9:11, 13:11, 5:11, 5:11)

Montag, 4. Januar, 19 Uhr
TTC Neu-Ulm – SV Werder Bremen

(TTBL)

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