Neu-Ulms Tiago Apolonia war gegen seinen ehemaligen Klub gleich doppelt erfolgreich (©BeLa Sportfoto)

24.10.2020 - Nicht nur im Pokal wurde am Freitagabend gespielt, auch in der Tischtennis Bundesliga flogen die Bälle – bei zwei Partien völlig unterschiedlicher Spieltage, der Coronapandemie geschuldet. Im Nachholspiel des vierten Spieltags besiegte Neu-Ulm überraschend den amtierenden Meister Saarbrücken mit 3:2 und feierte damit den dritten Sieg im dritten Spiel, während in einer Partie des sechsten Spieltags Grenzau in eigener Halle Bremen mit 1:3 unterlag.

Maßgeblichen Anteil am Erfolg Bremens hatte Vize-Weltmeister Mattias Falck. Nach der Führung Grenzaus – Cristian Pletea hatte den früheren Grenzauer Marcelo Aguirre mit 3:1 bezwungen – feierte Falck seinen ersten Sieg an diesem Abend, indem er Altmeister Aleksandar Karakasevic in vier Sätzen nur wenige Chancen ließ. Mit Kirill Gerassimenko stieg dann ein zweiter ehemaliger Grenzauer an diesem Abend in die Box und verließ diese nach drei Sätzen gegen Ioannis Sgouropoulos als Sieger. Danach avancierte Falck mit einem Dreisatzsieg gegen Pletea zum Mann des Spiels. Der Sieg beschert Bremen Platz sechs in der Tabelle. 

Krimi in Neu-Ulm
Eine ganze Ecke länger dauerte die Partie in Neu-Ulm am Freitagabend, denn der TTC geriet zunächst mit 0:2 in Rückstand. Der französische Einzel-Europameister von 2016, Emmanuel Lebesson, zog gegen den Chinesen Shang Kun trotz einer 2:1-Führung den Kürzeren. Im anschließenden zweiten Einzel entschied Vladimir Sidorenko gegen Patrick Franziska nur den ersten Satz für sich. Erst danach hatten die Neu-Ulmer das Glück auf ihrer Seite. Der Ex-Saarbrücker Tiago Apolonia behauptete sich nach fünf Sätzen gegen Darko Jorgic, ehe Lebesson Franziska in Schach hielt und somit den Weg für das Schlussdoppel ebnete.

Hier behielten Apolonia und Sidorenko gegen Shang Kun und Jorgic die Nerven und gewannen das Spiel im Entscheidungssatz. "Es ist eine Sensation, die man nicht jeden Tag erlebt. Uns ist ein Traumstart in der Liga gelungen", äußerte Apolonia später gegenüber der TTBL, während Saarbrückens Trainer Slobodan Grujic meinte: "Es passiert uns derzeit leider einfach zu oft, dass wir die Chancen nicht nutzen. Deswegen stehen wir dort, wo wir stehen." Saarbrücken findet sich derzeit auf Platz fünf wieder, Neu-Ulm auf Platz drei. 

TTC Zugbrücke Grenzau – SV Werder Bremen 1:3
Cristian Pletea – Marcelo Aguirre 3:1 (11:6, 8:11, 11:2, 14:12)
Aleksandar Karakasevic – Mattias Falck 1:3 (4:11, 5:11, 11:9, 3:11)
Ioannis Sgouropoulos – Kirill Gerassimenko 0:3 (9:11, 10:12, 6:11)
Cristian Pletea – Mattias Falck 0:3 (6:11, 3:11, 9:11)

TTC Neu-Ulm – 1. FC Saarbrücken TT 3:2
Emmanuel Lebesson – Shang Kun 2:3 (12:10, 3:11, 11:8, 9:11, 8:11)
Vladimir Sidorenko – Patrick Franziska 1:3 (11:5, 11:13, 8:11, 6:11)
Tiago Apolonia – Darko Jorgic 3:2 (7:11, 11:9, 11:6, 9:11, 11:7)
Emmanuel Lebesson – Patrick Franziska 3:1 (11:7, 11:5, 9:11, 13:11)
Tiago Apolonia/Vladimir Sidorenko – Shang Kun/Darko Jorgic 3:2 (11:6, 6:11, 12:10, 5:11, 11:7)

(DK)