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TTBL: Saarbrücken und Ochsenhausen im Finale

Patrick Franziska war gegen Düsseldorf der Matchwinner (©Roscher)

06.04.2019 - Nach dem 1. FC Saarbrücken haben auch die TTF Liebherr Ochsenhausen das Finale der Tischtennis Bundesliga am 25. Mai erreicht. Im zweiten Play-off-Halbfinalspiel setzten sich die Oberschwaben mit 3:1 gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt durch. Saarbrücken hatte bereits am Freitagabend Borussia Düsseldorf mit dem gleichen Ergebnis besiegt.

Die TTF Liebherr Ochsenhausen stehen zum zweiten Mal in Folge im Liebherr TTBL-Finale und haben damit am 25. Mai in der Fraport Arena Frankfurt die Chance auf das Double aus Deutscher Meisterschaft und Pokalsieg: Die Mannschaft von Trainer Dmitrij Mazunov gewann am Sonntagnachmittag auch das zweite Play-off-Duell mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt unterm Strich souverän mit 3:1. Die Gastgeber, die sich nach der Niederlage in Ochsenhausen einiges vorgenommen hatten, konnten nur in Person von Paul Drinkhall punkten, dem vor 350 Zuschauern in der Bergneustädter Burstenhalle der 1:1-Ausgleich gelang. „Ochsenhausen hat einfach eine starke Leistung gezeigt und steht daher auch verdient im Finale. Für uns ist es bitter“, musste Benedikt Duda zugeben.

Fegerl erneut stark
Eingeleitet hatte Bergneustadts Eigengewächs die Niederlage selbst. Zum Auftakt musste sich Duda dem Franzosen Simon Gauzy glatt mit 0:3 geschlagen geben müssen, nachdem er es sowohl im zweiten (10:8) als auch im dritten Durchgang (10:9) verpasst hatte, seine Satzbälle zu nutzen. Wesentlich besser machte es im Anschluss sein Teamkollege Drinkhall, der den Weltranglisten-Siebten und im Hinspiel noch zweifach erfolgreichen Hugo Calderano erst gar nicht ins Spiel kommen ließ. Nach drei deutlichen Sätzen glich Drinkhall zum 1:1 aus – und brachte damit die Stimmung zurück in die Burstenhalle.

Nach der Pause knüpfte dann jedoch Stefan Fegerl an seine starke Leistung aus dem Hinspiel an, in dem er Duda mit 3:0 bezwang, und schlug an diesem Nachmittag auch Alvaro Robles in dieser Höhe. Der Spanier hatte im Vorfeld erklärt, alles versuchen zu wollen, um das dritte Spiel zu erzwingen, und lieferte sich mit Fegerl einen zum Teil spektakulären Schlagabtausch. Das bessere Ende hatte jedoch Ochsenhausens Routinier und ebnete Calderano damit den Weg. Und dem war im Spitzeneinzel gegen Duda anzumerken, dass er die Niederlage gegen Drinkhall so nicht stehen lassen wollte. Ein hinter dem Rücken ausgeführter Schlag zum 3:0 im zweiten Satz war da nur das Sahnehäubchen auf einer souveränen Vorstellung des TTF-Spitzenspielers. Das sah auch Fegerl so: „Ich glaube, dass heute jeder eine gute Leistung gezeigt hat. Mannschaftlich ist es natürlich ein schöner Erfolg, wenn jeder einen Zähler beisteuert.“

Borussias Plan gegen Saarbrücken geht nicht auf
Im Finale treffen Fegerl und Co. am 25. Mai in Frankfurt auf den 1. FC Saarbrücken TT, der sich am Freitagabend mit 3:1 gegen Titelverteidiger Borussia Düsseldorf durchsetzen konnte. Schon das Hinspiel hatten die Saarländer vor zwei Wochen in Düsseldorf ebenfalls mit 3:2 für sich entschieden und damit den Grundstein für den Erfolg gelegt. Während Saarbrücken also nach seiner Finalniederlage 2016 am 25. Mai in der Fraport Arena Frankfurt erneut um den Titel spielt, endet die Saison für den Rekordmeister aus dem Rheinland ohne Titel. „Riesen-Kompliment an die ganze Mannschaft“, so Patrick Franziska  „Wir haben wirklich dran geglaubt, weil wir wussten, dass Düsseldorf ein wenig angeknockt war. Und was die Jungs dann gezeigt haben!“

Was selbstverständlich auch für Franziska selbst galt. Denn schon der Auftakt in der mit 1.200 Zuschauern ausverkauften Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken – darunter auch DTTB-Präsident Michael Geiger – gehörte den Gastgebern. Der auch an diesem Abend wieder überragende Franziska brachte seine Farben gegen Anton Källberg mit 1:0 in Führung. Mühe hatte der 26-Jährige dabei nur im ersten Satz, als er gleich vier Satzbälle des jungen Schweden abwehren musste, danach jedoch keinen Zweifel daran ließ, dass er derzeit in der Form seines Lebens ist. Äußerst formstark war in den vergangenen Wochen jedoch auch Kristian Karlsson, den Düsseldorfs Trainer Danny Heiser aus diesem Grund an Position eins aufbot – und damit verhinderte, dass die Zuschauer in den erneuten Genuss des Duell Patrick Franziska gegen Timo Boll kamen. Letzterer spielte an diesem Abend nur an dritter Stelle.

Und Heisters Rechnung schien aufzugehen. Karlsson ließ Saarbrückens Nachwuchsspieler Tomas Polansky keine echte Siegchance und glich zur Pause zum schnellen 1:1 aus. Nicht rechnen konnte Heister anschließend allerdings damit, dass der im Hinspiel noch schwache Darko Jorgic gegen seinen Spitzenspieler über sich hauswächst. Der Slowene lieferte sich mit dem amtierenden Deutschen Meister und Weltranglisten-Fünften ein spektakuläres Duell auf Augenhöhe, in dem es immer wieder hin und her ging. Bis Jorgic im Entscheidungssatz tatsächlich den großen Boll in die Knie zwang – und die Joachim-Deckarm-Halle endgültig Kopf stand.

Franziska nicht zu schlagen
Den Schlusspunkt setzte schließlich Franziska, der im Spitzeneinzel gegen Karlsson auch im vierten Einzel dieser Play-offs ohne Satzverlust blieb und spätestens nach einem umkämpften zweiten Durchgang auf der Siegerstraße war. Der Rest war grenzenloser Jubel auf der einen und bittere Enttäuschung auf der anderen Seite. „Saarbrücken ist verdient ins Finale eingezogen“, zeigte sich Borussia-Manager Andreas Preuß dennoch als guter Verlierer und wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Aus meiner Sicht haben wir das Halbfinale vor zwei Wochen in Düsseldorf verloren. Heute waren wir mächtig unter Druck, aber haben uns gewehrt. Die Moral hat gestimmt. Am Ende ist unser Schachzug, Timo an drei zu stellen, leider schiefgegangen.“


Die Spiele in der Übersicht:

1. FC Saarbücken TT – Borussia Düsseldorf 3:1
Patrick Franziska – Anton Källberg 3:0 (13:11, 11:7, 11:7)
Tomas Polansky – Kristian Karlsson 0:3 (8:11, 7:11, 8:11)
Darko Jorgic – Timo Boll 3:2 (7:11, 11:8, 10:12, 12:10, 11:9)
Patrick Franziska – Kristian Karlsson 3:0 (11:5, 14:12, 11:6)

TTC Schwalbe Bergneustadt – TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3
Benedikt Duda – Simon Gauzy 0:3 (7:11, 12:14, 11:13)
Paul Drinkhall – Hugo Calderano 3:0 (11:6, 11:7, 11:6)
Alvaro Robles – Stefan Fegerl 0:3 (7:11, 8:11, 12:14)
Benedikt Duda – Hugo Calderano 0:3 (7:11, 5:11, 8:11)

Tickets für das Liebherr TTBL-Finale 2019 (25. Mai, 15 Uhr) finden Sie unter www.ttbl.de.

(TTBL/DK)

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