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TTBL: Fulda überwindet Trauma, TTF gelingt wichtiger Sieg

Fuldas Jonathan Groth war der Spieler des Spiels gegen Düsseldorf (©Roscher)

21.01.2018 - Während die Kollegen bereits am Sonntag ihr zwölftes Saisonspiel in der TTBL absolvierten, kamen die TTF Liebherr Ochsenhausen erst am Montagabend zu ihrem Duell mit Mühlhausen, wo sie auch ohne Simon Gauzy und Yuto Muramatsu einen wichtigen 3:0-Sieg einfuhren. Auch sonst hatte der Spieltag einiges zu bieten: Fulda-Maberzell holte sich den ersten Triumph gegen Dauerrivale Düsseldorf seit fast vier Jahren, Bremen patzte in Bergneustadt und Bad Königshofen überholte Grünwettersbach.

Mit ihrem klaren 3:0-Sieg gegen den Post SV Mühlhausen bleiben die TTF Liebherr Ochsenhausen den übrigen Play-off-Kandidaten auf den Fersen. Obwohl man personell nicht aus dem Vollen schöpfen konnte, nahmen die Tischtennisfreunde eindrucksvoll Revanche für die 0:3-Schlappe im Hinspiel bei den Thüringern. Im Fall einer Niederlage hätte man die Meisterschafts-Endrunde fast schon abschreiben können, doch nun ist wieder alles offen und die Chance realistisch, in den verbleibenden sechs Partien die Play-offs noch einzutüten. Jakub Dyjas bestätigte zum Auftakt seine zuletzt ansteigende Form im Match gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu mit einem 3:1-Sieg. Hugo Calderano ließ daraufhin dem routinierten Österreicher Daniel Habesohn weder einen Satz noch eine reelle Chance. Nach der Pause war es an Joao Geraldo, den Sack gegen Lubomir Jancarik zuzumachen. Zweimal legte der Tscheche nach Sätzen vor, zweimal konnte Ochsenhausens Linkshänder egalisieren, um den Entscheidungssatz schließlich mit 12:10 nach Hause zu bringen. TTF-Präsident Kristijan Pejinovic freute sich, dass es in dieser Aufstellung funktioniert hat: „Wir müssen rotieren, ob wir wollen oder nicht. Wir müssen die Last auf allen Schultern verteilen. Man ist immer so stark wie das schwächste Glied in der Kette und wir brauchen alle fünf Spieler, um Erfolg zu haben.“

Fulda überwindet Trauma

Riesenjubel in der Fuldaer HUBTEX-Arena: Erstmals seit dem 23. Februar 2014 ist dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell am 12. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) wieder ein Sieg gegen Borussia Düsseldorf gelungen – der beinahe sogar erdrutschartig ausgefallen wäre. Denn nachdem Abwehr-Ass Wang Xi die Gastgeber vor 850 Zuschauern in Führung gebracht hatte, gelang dem Dänen Jonathan Groth, was in der TTBL bisher nur wenigen Spielern gelang: ein Sieg gegen Timo Boll. Mit 3:2 schlug der amtierende Doppel-Europameister Düsseldorfs Topstar, dem nach seiner Wettkampfpause ungewohnt viele leichte Fehler unterliefen. „Die Stimmung war einfach unfassbar, ein geiles Gefühl“, so Groth im Freudentaumel. Mit einem 0:2 im Rücken trat nach der Pause für Düsseldorf dann ausgerechnet Stefan Fegerl an den Tisch, der in dieser Saison oft unglücklich verlor. Nicht so an diesem Nachmittag. „Dass Stefan uns noch einmal zurück gebracht hat, war in zweifacher Hinsicht wichtig“, resümierte Borussia-Trainer Danny Heister. „Einerseits für Stefan selbst, andererseits aber auch, dass Timo dadurch noch ein Spiel machen konnte.“ Zwar glich Boll gegen Wang Xi zum 2:2 aus, Groth krönte sich schließlich jedoch gegen Källberg endgültig zum Mann des Tages. Die zweite Saisonniederlage des Rekordmeisters bliebt allerdings ohne Folgen.

Denn der SV Werder Bremen musste im Kampf um die Play-off-Plätze einen Rückschlag hinnehmen. Ausgerechnet gegen den TTC Schwalbe Bergneustadt, dem in dieser Saison bisher herzlich wenig gelingen wollte, verloren die Norddeutschen am Sonntagnachmittag mit 2:3. „Natürlich schmerzt die Niederlage“, musste der wiedergenesene Bastian Steger zugeben. „Nach meinen Magen-Darm-Problemen war meine Vorbereitung auf das Spiel sicher nicht optimal. Daher bin ich froh, dass ich zumindest das zweite Einzel gewinnen konnte und wir so die Chance auf den Gesamtsieg hatten.“ Dass daraus nichts wurde, lag an einem überragenden Benedikt Duda. Denn sowohl Steger als auch Omar Assar schlug der deutsche Nationalspieler jeweils ohne Satzverlust. „Basti und ich kennen uns in- und auswendig“, so Duda anschließend. „Wir trainieren in Düsseldorf regelmäßig gemeinsam und liefern uns normalerweise immer einen Fünfsatz-Krimi. Gegen Assar hatte ich zuvor noch nie gespielt. Daher bin ich sehr froh, über meine beiden 3:0-Siege.“ Die einzige Bremer Führung war zuvor dem Ägypter Assar gelungen, der im ersten Einzel gegen Alvaro Robles für einen gelungenen Gäste-Auftakt sorgte. Ganz wesentlich für Bergneustadts ersten Saisonerfolg seit dem 6. Spieltag war auch die Leistung von Neuzugang Kamal Achanta, dem gegen Robles der erste Erfolg im Schwalbe-Dress gelang.

Saarbrücken ohne Mühe

Der 1. FC Saarbrücken TT fuhr im Westerwald dagegen den nächsten Pflichtsieg ein. Gegen Tabellenschlusslicht TTC Zugbrücke Grenzau hatten die Saarländer nur im ersten Einzel des Nachmittags Probleme. So brachte Kirill Gerassimenko die Gastgeber mit einem Fünfsatzerfolg gegen Bojan Tokic etwas überraschend in Führung. Ein weiterer Spiel- oder gar Satzgewinn sollte Grenzau jedoch in der Folge nicht mehr vergönnt sein – auch weil Routinier Constantin Cioti an Position drei neben sich stand. Denn gegen ihn gewann auch Ergänzungsspieler Tomas Polansky aus Saarbrückens Zweitligareserve sein Einzel glatt und stellte somit die Weichen auf Auswärtssieg. „Tomas hat heute schon zum zweiten Mal in dieser Saison beim Stand von 1:1 ein ganz wichtiges Spiel gewonnen“, lobte Patrick Franziska, dessen Team dank Bremens Patzer auf Platz zwei springt. „Er hat super gespielt und mir damit den Weg geebnet.“ Gegen Gerassimenko, der am Ende regelrecht einbrach, hatte Franziska schließlich keinerlei Mühe und ließ nur zehn Punkte des jungen Kasachen zu. „Schade, dass Kirill seine Leistung aus dem ersten Spiel nicht mehr bestätigen konnte“, haderte Jörg Schlichter. „Am Ende war das Spiel dann schneller vorbei, als wir wollten. Ich hätte bei 2:2 das letzte Einzel gerne noch gespielt.“

In Unterfranken wurde es gespielt, das entscheidende letzte Einzel. Und wie: Erst nach fünf umkämpften Sätzen zwischen dem Japaner Mizuki Oikawa und dem deutschen Nationalspieler Ricardo Walther stand der TSV Bad Königshofen als Sieger fest. „Mizuki war nach den japanischen Meisterschaften unglaublich müde“, so TSV-Trainer Koji Itagaki. „Sein erstes Spiel war noch nicht so gut. Doch dann haben wir seine Taktik umgestellt und er hat einen tollen Kampf geliefert.“ An dessen Ende ein knapper 3:2-Heimerfolg gegen den ASV Grünwettersbach und damit bereits der vierte Saisonsieg des Aufsteigers stand. Zuvor hatte Darko Jorgic mit einer erneut starken Leistung die übrigen beiden Punkte beigesteuert, nachdem er zum Auftakt Walther und im Spitzeneinzel auch Dang Qiu schlagen konnte. „Nach dem knappen ersten Sieg hatte ich einen starken Kopf. Außerdem waren die Fans heute einfach wieder unglaublich“, freute sich Jorgic, der am Saisonende nach Saarbrücken wechseln wird und mit dem TSV in der Tabelle am ASV vorbeizieht.

Alle Partien des 12. Spieltags in voller Länge sowie zahlreiche On-demand-Formate finden Sie in Kürze im TTBL-TV unter www.ttbl.de/ttbl-tv.

Der 12. Spieltag in der Übersicht

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf 3:2
Wang Xi – Anton Källberg 3:1 (4:11, 11:6, 11:9, 11:5)
Jonathan Groth – Timo Boll 3:2 (11:5, 5:11, 12:10, 9:11, 13:11)
Ruwen Filus – Stefan Fegerl 1:3 (9:11, 9:11, 11:9, 8:11)
Wang Xi – Timo Boll 0:3 (8:11, 5:11, 12:14)
Jonathan Groth – Anton Källberg 3:0 (11:8, 11:8, 11:3)

TTC Schwalbe Bergneustadt – SV Werder Bremen 3:2
Alvaro Robles – Omar Assar 2:3 (11:8, 11:13, 11:9, 7:11, 7:11)
Benedikt Duda – Bastian Steger 3:0 (13:11, 11:8, 11:8)
Kamal Achanta – Hunor Szöcs 3:0 (13:11, 11:5, 10:6)
Alvaro Robles – Bastian Steger 1:3 (8:11, 11:9, 7:11, 9:11)
Benedikt Duda – Omar Assar 3:0 (11:6, 11:5, 11:6)

TTC Zugbrücke Grenzau – 1. FC Saarbrücken TT 1:3
Kirill Gerassimenko – Bojan Tokic 3:2 (6:11, 11:7, 4:11, 13:11, 11:9)
Jörg Schlichter – Patrick Franziska 0:3 (7:11, 10:12, 5:11)
Constantin Cioti – Tomas Polansky 0:3 (9:11, 7:11, 2:11)
Kirill Gerassimenko – Patrick Franziska 0:3 (8:11, 1:11, 1:11)

TSV Bad Königshofen – ASV Grünwettersbach 3:2
Darko Jorgic – Ricardo Walther 3:2 (9:11, 11:5, 6:11, 11:9, 11:2)
Mizuki Oikawa – Dang Qiu 0:3 (3:11, 12:14, 10:12)
Filip Zeljko – Samuel Walker 1:3 (10:12, 9:11, 11:8, 10:12)
Darko Jorgic – Dang Qiu 3:1 (11:9, 7:11, 11:8, 11:9)
Mizuki Oikawa – Ricardo Walther 3:2 (7:11, 11:8, 11:5, 11:13, 11:9)

TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen 3:0
Jakub Dyjas – Ovidiu Ionescu 3:1 (8:11, 11:9, 11:9, 12:10)
Hugo Calderano – Daniel Habesohn 3:0 (11:9, 11:8, 11:3)
Joao Geraldo – Lubomir Jancarik 3:2 (8:11, 11:4, 3:11, 11:7, 12:10)


Damen-Bundesliga: 
TV Busenbach - TTK Anröchte 5:5

(TTBL/TTF Liebherr Ochsenhausen/DK)

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