Diesmal nicht die einzige myTischtennis.de-Mitarbeiterin auf der Pressetribüne: Redakteurin Janina Schäbitz (©Fabig)

29.05.2017 - Voriges Jahr in Kuala Lumpur waren Regentropfen auf den Tischen und Windböen von der Klimaanlage die großen Probleme, mit denen sich die WM-Teilnehmer arrangieren mussten. Diesmal sind die Wetterbedingungen in der Halle sechs deutlich besser, wie myTischtennis.de-Redakteurin Janina Schäbitz am ersten Tag ihrer sechsten TT-WM feststellt. In ihrem Blog berichtet sie von ihren Erwartungen und ersten Eindrücken aus der Düsseldorfer Messehalle.

7:21 Uhr und ich steige in den Zug Richtung Düsseldorf. Eigentlich beginnt der Tag wie an jedem Morgen, wenn ich von Köln in die andere Stadt am Rhein pendele, um ins myTischtennis-Hauptquartier zu fahren: derselbe Zug, dieselbe Uhrzeit, dasselbe Ziel. Und doch ist heute alles anders. Denn statt in unsere Büroräume in Flingern geht es diesmal in die Düsseldorfer Messe ans andere Ende der Stadt. Hier beginnt heute die Tischtennis-WM 2017 und wir sind mit einem Fünf-Mann-Team am Start, um Tischtennis-Deutschland bestmöglich mit allen News aus der Messehalle zu versorgen. Das alleine ist schon ziemlich neu für mich. Denn in den vergangenen vier Jahren, in denen es von Paris über Tokio und Suzhou bis nach Kuala Lumpur ging, war ich stets alleine mit einem Fotografen unterwegs. Ich bin gespannt, was wir mit den vielen helfenden Händen alles hinbekommen werden - die Liste an guten Ideen ist auf jeden Fall lang… ;-)

Inzwischen bin ich in der Düsseldorfer Messehalle angekommen und muss feststellen: Wow, ist das riesig hier! Da werden wir sicher den einen oder anderen Kilometer zurücklegen von der Haupthalle in die Nebenhalle zum Pressezentrum und zu den Mediensitzen. Die Tribünen der Haupthalle stehen mitten in der großen Messehalle 6 und bilden einen schwarz eingehüllten Bau, um den man herumlaufen kann - eine Halle in der Halle quasi. Ein bisschen erinnert mich das an die Spielstätte in Suzhou vor zwei Jahren, wo die Arena ähnlich aufgebaut war. Nur vier Tische stehen auch an den ersten beiden Qualifikationstagen in der Haupthalle - mal schauen, was hier stimmungstechnisch möglich ist. Heute ist natürlich noch tote Hose - kein Wunder, schließlich steht heute ‚nur‘ die Quali auf dem Programm, durch die kein einziger deutscher Spieler muss. Aber schon morgen Abend könnte die Stimmung hier ein wenig brodeln, denn dann betritt unter anderem das Spitzenduo Ma Long/Timo Boll zum ersten Mal die Szenerie.

Ist das unsere heißeste Medaillenhoffnung? Oder das Mixed-Doppel Fang Bo/Petrissa Solja? Ich würde einen Medaillengewinn bei einer Individual-WM, ehrlich gesagt, gerne einmal miterleben. 2011 holte Timo Boll in Rotterdam Bronze, seitdem waren Plätze auf dem Treppchen für deutsche Spieler Fehlanzeige. Und da ich 2012 zum ersten Mal für myTischtennis.de von einer WM berichtete, weist meine persönliche Individualbilanz leider noch null Medaillen auf. Also erleben wir diesmal die lang ersehnte Überraschung - und das vor heimischem Publikum? Oder können andere Sportler wie etwa die starken Japaner mit World Cup-Siegerin und Asienmeisterin Miu Hirano die chinesische Übermacht durchbrechen, wenn es die DTTB-Athleten nicht schaffen sollten?

In genau einer Woche wissen wir mehr. Und auch wenn es immer schöner ist, über Sensationen zu berichten als über den immer gleichen und erwarteten Ausgang eines Turniers, freue ich mich so oder so auf die WM. In dem Moment, als ich das Gelände eben betreten habe und ich die vielen Spieler aus aller Herren Länder sah, die in die Halle schlenderten, stellte sich in meiner Magengegend ein wohliges Gefühl der Vorfreude ein. Die Tischtenniselite ist wieder zusammengekommen. Und diesmal in Deutschland. Diesmal sind wir der Gastgeber. Ich bin sehr gespannt, ob die WM genau so gut wird wie die in Dortmund, die ich noch in großartiger Erinnerung habe. Eines kann ich auf jeden Fall schon mal sagen: Die Wind- und Regenverhältnisse hier in der Halle sind auf jeden Fall schon einmal günstiger als in Kuala Lumpur voriges Jahr… ;-)

(JS)