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Special Olympics World Games: Sechs deutsche TT-Spieler am Start

Zum ersten Mal tritt in diesem Jahr Hartmut Freund bei den Special Olympics World Games an (©Krier)

14.03.2019 - Alle vier Jahre finden sie statt und seit heute ist es wieder soweit: In Abu Dhabi ist der Startschuss für die bis zum 21. März laufenden Special Olympics World Games gefallen. Diese Spiele richten sich an lernbehinderte und geistig behinderte Athleten und werden vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt. Unter den 7000 Athleten aus 170 Ländern sind auch sechs deutsche Tischtennisspieler.

Bei den sechs deutschen Tischtennisspielern, die von dem Neusser Chefcoach Thomas Gindra und der Wolfsburger Trainerin Stefanie Koller sportlich betreut werden, handelt es sich ausnahmslos um Athleten, die in Regelsportvereinen des DTTB aktiv sind. Mit dabei ist zum ersten Mal Hartmut Freund, der für myTischtennis.de auch schon im Rahmen von "Zero vs Hero" vor der Kamera stand. Im Nichtbehindertensport tritt er für den TTC Bietigheim-Bissingen in der Bezirksklasse mit einem TTR-Wert von 1483 an. Bei nationalen Spielen der Special Olympics holte der 51-Jährige zuletzt dreimal hintereinander Gold. Bei den ationalen Spielen 2018 gewann er das Unified-Doppel mit seinem nichtbehinderten Partner Heinrich Schullerer, dem Abteilungsleiter Tischtennis des TSV Schmiden. Beim Unified-Doppel bilden ein behinderter und ein nichtbehinderter Partner ein gemeinsames Doppel. Schullerer spielt wie sein schwäbischer Landsmann Hartmut Freund in der Bezirksklasse.

Auch Dennis Lehn, der im Regelsport für den ATSV Espelkamp spielt, und sein Unified Partner Philip Schürmann vom Sport Club Blasheim – beide kommen aus Nordrhein-Westfalen – haben schon einige Erfolge vorzuweisen. So holten sie bei den nationalen Spielen 2018 in Kiel Gold im Unified-Doppel der Junioren-Konkurrenz (Sportler unter 30 Jahren), Dennis darüber hinaus auch Bronze im Junioren-Einzel in der stärksten Leistungsklasse. Ihr gemeinsames Vorbild ist Timo Boll. Dennis startet bei den Special Olympics für die Lübbecker Werkstätten, für die er seit zehn Jahren auch arbeitet. Im Nichtbehindertensport spielt er in der 3. Kreisklasse und hat einen TTR-Wert von 1235. Damit gilt er als Hoffnungsträger des deutschen Teams für die Weltspiele 2023 in Berlin. 

Schon vor der Eröffnungsfeier für höhere Spielklassen qualifiziert
Die Nordrhein-Westfälinnen Beate Heydorn (TTR-Wert 914) und Nicola Vollmert sind deutschlandweit schon lange bei nationalen und regionalen Spielen sehr erfolgreich. Nun sind sie nicht nur gespannt auf die Wettkämpfe, sondern auch auf die Erlebnisse mit anderen Athleten. Heydorn ist im Regelsport für das GWN Sport-Team aktiv. Das Besondere an diesem Verein ist, dass er aus einer Werkstatt für behinderte Menschen heraus gegründet wurde, den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN). Das GWN Sport-Team gehört zu den ganz wenigen komplett inklusiven Vereinen im deutschen Behindertensport. Behinderte und nichtbehinderte Athleten spielen dort schon seit Jahren unter der Leitung von Coach Thomas Gindra, der auch Sportlehrer der GWN ist, in der 3. Kreisklasse Seite an Seite in einem Team. Heydorns Doppelpartnerin bei den Weltspielen, Nicola Vollmert, spielt für den SV DJK Holzbüttgen in der NRW-Liga. Sie ist auch Jugendleiterin dieses Vereins.

Schon vor der Eröffnungsfeier konnten sich alle Spieler im Einstufungsverfahren für höhere Spielklassen qualifizieren. Betreut werden die Athleten wieder von Thomas Gindra, der schon bei sechs World Games dabei war. Ihm zur Seite wird Stefanie Koller stehen. Für die Wolfsburgerin werden es die ersten Weltspiele sein, aber sie konnte schon bei diversen deutschlandweiten Spielen Erfahrungen sammeln und ist besonders auf die Leistungsniveaus der Athleten aus anderen Ländern gespannt. Koller arbeitet als Sportlehrerin in einer Werkstatt für behinderte Menschen sowie als Motopädin in einem heilpädagogischen Kindergarten.

Special Olympics ist die Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung oder Mehrfachbehinderung. Sie ist heute mit 5,2 Millionen Athletinnen und Athleten in 174 Ländern vertreten. In Deutschland sind über 40.000 Athleten mit geistiger Behinderung im Verband aktiv. Insgesamt wird das Team Special Olympics Deutschland mit 163 behinderten Athleten und nichtbehinderten Unified Partnern, 52 Trainern sowie 14 weiteren Delegationsmitgliedern bei den World Games vertreten sein.

Zum Spielplan im Tischtennis

Die Steckbriefe der Deutschen:

Hartmut Freund
Heinrich Schullerer
Dennis Lehn
Philip Schürmann
Nicola Vollmert
Beate Heydorn
Thomas Gindra
Stefanie Koller

(DK)

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