01.11.2018 - Im bärenstarken Teilnehmerfeld der Swedish Open ist es schwer, sich als Qualifikant durchzusetzen. Schließlich warten in der ersten Hauptrunde schon die besten Spieler der Welt. Doch Petrissa Solja und Benedikt Duda, die sich beide zunächst durch die Vorrunde kämpfen mussten, sorgten in Stockholm für große Überraschungen: Duda schlug Japans Wunderkind Tomokazu Harimoto, Solja bezwang dessen Landsfrau Miu Hirano. Und auch Dimitrij Ovtcharov feierte einen erfreulichen Sieg.

Die 38 Weltranglistenplätze, die sie voneinander getrennt sind, merkte man Tomokazu Harimoto und Benedikt Duda an diesem Abend nicht an. Bei den Swedish Open war der japanische Überflieger, der seit diesem Tag die jüngste Nummer sechs der Welt aller Zeiten ist, für die Hauptrunde gesetzt. Duda hingegen musste zunächst drei Vorrundenpartien erfolgreich absolvieren, um am Donnerstag noch dabei sein zu dürfen. Die Rollen des Favoriten und des Underdogs waren also klar verteilt. Doch der unerschrockene Bergneustädter ließ sich davon nicht verunsichern und ‚stahl‘ Harimoto den ersten Satz gleich in der Verlängerung. Dieser antwortete zwar sogleich mit zwei gewonnenen Durchgängen, doch Duda hielt eisern dagegen und holte sich seinen verdienten Sieg im sechsten Satz. Damit sorgte er für eine der größten Überraschungen des Tages und steht morgen im Achtelfinale, wo er mit dem Chinesen Zhou Qihao direkt auf die nächste hohe Hürde trifft. „Mein Fokus war gut heute und ich war sehr gut vorbereitet“, verriet Duda der ITTF. „Ich habe mir das Video von Timo angesehen, als er ihn beim World Cup geschlagen hat, also wusste ich, was ich tun musste.“

Auch Dimitrij Ovtcharov hat die Runde der besten 16 erreicht. Der Weltranglistenfünfte, der zu den gesetzten Spielern gehört, schlug den Engländer Liam Pitchford mit 4:0, auch wenn dieser im ersten und letzten Durchgang nur knapp an einem Satzgewinn vorbeischrammte. Morgen wird er vom Taiwaner Lin Yun-Ju herausgefordert, der sich gegen Simon Gauzy durchsetzen konnte. Der zweite gesetzte Deutsche, Patrick Franziska, kam dagegen auf keinen grünen Zweig. Dem Chinesen Zhou Yu hatte er an diesem Tag nicht viel entgegenzusetzen. Auch Han Ying musste einer Spielerin aus dem Reich der Mitte gratulieren. Der Weltranglistenfünften Wang Manyu nahm sie zwar zwei Sätze ab, musste sie dann aber ziehen lassen.

Petrissa Solja hingegen schaffte es, ihre favorisierte Gegnerin Miu Hirano zu überrumpeln. Den ersten Satz gewann sie knapp in der Verlängerung, dann vergrößerte sie ihren Vorsprung mit 11:1 auf 2:0 und holte schließlich auch den dritten Durchgang auf ihre Seite. Im vierten Satz verpasste sie es, den Sack zuzumachen und vergab zwei Matchbälle, holte dies aber wenig später nach. „Ich konnte auf ihre Aufschläge angreifen“, erklärte Solja. „Gegen Miu muss man immer mit guter Qualität spielen, bei jeder Schwäche würde sie die Gelegenheit ergreifen.“ Morgen darf sie sich im Achtelfinale gegen Liu Shiwen ebenfalls keine Schwäche erlauben.

Im Doppel ist Deutschland hingegen nicht mehr vertreten. Solja verpasste an der Seite von Sabine Winter denkbar knapp die Überraschung gegen Chen Xingtong/Sun Yingsha und verlor im fünften Satz noch in der Verlängerung. Bei den Herren gewannen Ruwen Filus/Ricardo Walther keinen Satz gegen An Jaehyun/Cho Seungmin.
 

Die Spiele der Deutschen in der Hauptrunde:

Damen-Einzel

1. Runde (32)
Han Ying - Wang Manyu CHN 2:4 (7,-11,-8,9,-5,-9)
Petrissa Solja - Miu Hirano JPN 4:1 (12,1,9,-13,9)

Achtelfinale
Petrissa Solja - Liu Shiwen CHN, Freitag 18 Uhr
 

Herren-Einzel

1. Runde (32)
Patrick Franziska - Zhou Yu CHN 0:4 (-8,-6,-8,-8)
Dimitrij Ovtcharov - Liam Pitchford ENG 4:0 (11,7,4,11)
Benedikt Duda - Tomokazu Harimoto JPN 4:2 (13,-6,-9,7,8,7)

Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Lin Yun-Ju TPE, Freitag 19 Uhr
Benedikt Duda - Zhou Qihao CHN, Freitag 19 Uhr
 

Damen-Doppel

Achtelfinale
Petrissa Solja/Sabine Winter - Chen Xingtong/Sun Yingsha CHN 2:3 (-8,11,-5,6,-11)

 

Herren-Doppel

Achtelfinale
Ruwen Filus/Ricardo Walther - An Jaehyun/Cho Seungmin KOR 0:3 (-10,-6,-1)

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(JS)