Jugend-EM

Gold! Die deutschen Jungen sind Jugend-Europameister!

V. l .n .r.: Tobias Hippler, Fan Bo Meng, Jungen-Bundestrainer Zhu Xiaoyong, Bundesstützpunkttrainer Lars Hielscher, Gerrit Engemann, Cedric Meissner (©Steinbrenner)

18.07.2017 - Zum ersten Mal seit 2006 darf eine deutsche Jungenmannschaft den Jugend-Europameistertitel feiern. Damals hießen die Spieler Dimitrij Ovtcharov, Ruwen Filus, Steffen Mengel und Co. Diesmal jubelten Gerrit Engemann, Tobias Hippler, Cedric Meissner und Fanbo Meng. Mit einem überaus souveränen 3:0-Sieg setzten sie sich gegen die Russen durch und holten damit den einzigen Titel und die einzige Medaille für Deutschland in den Teamwettbewerben.

Mit lautem Jubel stürmten die deutschen Jungs in die Box, rissen dabei die Umrandung ab und umarmten Cedric Meissner, der den Schlusspunkt einer hervorragenden Mannschaftsleistung gesetzt hatte. Bereits in der Vorrunde war es zu der Partie Deutschland gegen Russland gekommen, die am Freitag allerdings mit 3:2 an die Gegner ging. Die beiden Teams begannen in diesem Finale dort, wo sie in der Qualifikation aufgehört hatten, und schickten Gerrit Engemann und Denis Ivonin in die Box - Letzterer hatte in der Vorrunde noch einen 0:2-Rückstand im alles entscheidenden Einzel zu seinen Gunsten gedreht. Auch diesmal hatte Engemann kein leichtes Spiel, machte aber stets den Eindruck, dass er die Fäden letztlich in der Hand hielt. Trotzdem vergab der 17-Jährige im vierten Satz drei Matchbälle, lag im fünften bereits hoch zurück, als er das Zepter wieder in die Hand nahm. Er glich zum 5:5 aus, zog an Ivonin vorbei und holte seinem Team den ersten Punkt.

Auch die Partie zwischen Tobias Hippler und Artur Abusev war in der Vorrunde ein Spiel auf Messers Schneide gewesen. Diesmal hatte sich der Celler eine bessere Taktik zurechtgelegt und beherrschte das Spiel von Beginn an ohne Schwierigkeiten. Nach drei schnellen Sätzen war auch der zweite Punkt für Deutschland gewonnen und die Russen standen bereits mit dem Rücken zur Wand. Der dritte Mann im russischen Team, Lev Katsman, hatte jedoch bei der ersten Begegnung mit Deutschland Cedric Meissner mit einem sicheren 3:1-Sieg in die Schranken gewiesen - noch war für die Russen also nichts verloren. Doch Meissner ließ sich vom ersten Satz, den er mit 8:11 abgeben musste, nicht beirren, fand in seinen Rhythmus und beherrschte von da an die Partie quasi nach Belieben. Mit 3:1 holte er Deutschland den entscheidenden Punkt und damit den ersten Titel im Jungen-Teamwettbewerb seit 2006.

Mädchen: Souveräner 3:0-Erfolg gegen die Türkei zum Abschluss bedeutet Platz neun
Nach der 0:3-Niederlage im Achtelfinale gegen Russland holten die DTTB-Mädchen noch das bestmögliche Ergebnis heraus. Durch drei Siege in der Platzierungsrunde reichte es für das Quintett von Bundestrainerin Dana Weber zum neunten Rang. Am Ende der Team-Konkurrenz gab es einen 3:0-Erfolg gegen die Türkei. Damit wiederholten die Weber-Schützlinge exakt das Resultat aus der Vorrunde. Diesmal allerdings saßen Luisa Säger und Jennie Wolf, die Nummer eins und zwei der Mannschaft, auf der Bank. Mit den 15-Jährigen Franziska Schreiner und Laura Tiefenbrunner wollte Dana Weber zwei Spielerinnen eine Chance an den beiden vorderen Positionen geben, die sich im ersten Mädchen-Jahr befinden und noch weitere, mögliche Nominierungen vor sich haben. „Beide haben ihre Sache gut gemacht“, sagte die Bundestrainerin anschließend. Auch Schreiner selbst war nach dem 3:0-Erfolg gegen Gul Pembe Ozkaya mit ihrer Leistung zufrieden. Etwas mehr musste Tiefenbrunner kämpfen, um sich nach vier Durchgängen gegen Betull Nur Kahraman zu behaupten. „Ich habe nochmal alles gegeben. Meine Leistung war in Ordnung“, sagte die Spielerin aus Kolbermoor. Für den Schlusspunkt sorgte Lotta Rose mit einem 3:2-Erfolg gegen Aybuke Oner. „Irgendwie habe ich das Gefühl, immer noch nicht im Turnier angekommen zu sein“, sagte die Linkshänderin nach ihrem ersten Sieg in Guimaraes.

Schüler: Nur ein Satzverlust beim abschließenden Sieg gegen Portugal
Das ging schnell: Nach nicht einmal 60 Minuten hatten die Schützlinge von Bundestrainerin Eva Jeler die abschließende Platzierungspartie gegen Gastgeber Portugal mit 3:0 gewonnen und damit Platz sieben belegt. Fernando Janz feierte bei seiner ersten EM-Teilnahme sein Debüt im Einzel. Bislang war der Berliner von Jeler im Rahmen der Team-Konkurrenz lediglich im Doppel an der Seite von Felix Wetzel aufgestellt worden. Der 15-Jährige rechtfertigte seine Nominierung mit einem Vier-Satz-Sieg gegen Francisco Silva. Beide Spieler kannten sich bereits vom Duell bei den Spanish Open rund zwei Monate vorher. „Damals hatte ich noch mit 3:2 gewonnen“, erinnert sich Janz. „Am Anfang war ich noch ein wenig nervös. Ab dem zweiten Satz konnte ich meine Taktik gut umsetzen.“ Auch die Bundestrainerin war mit dem Auftritt des EM-Debütanten zufrieden. „Es hat mich sehr gefreut, dass Fernando gleich sein erstes EM-Einzel gewonnen hat. Er hat sich gut in die Begegnung hineingearbeitet.“ Keinerlei Probleme hatte anschließend Felix Wetzel, einen 3:0-Sieg gegen David Bessa einzufahren. Auch das Doppel an der Seite von Daniel Rinderer gewann der Linkshänder gegen Tiago Li/Goncalo Gomes souverän nach drei Durchgängen. „Mit einer 2:0-Führung im Rücken konnten wir locker aufspielen“, ergänzte Rinderer.

Schülerinnen: Sechs Erfolge in sieben Spielen bedeuten Platz neun
Es war der vierte 3:0-Erfolg und der sechste Sieg in Guimaraes insgesamt: Das Quartett von Schülerinnen-Bundestrainerin Lara Broich ließ auch nach der 0:3-Niederlage im Achtelfinale gegen Weißrussland nicht nach und zeigte sich bis zum letzten Spiel hoch konzentriert. In der Begegnung um Platz neun ließen Sophia Klee und Anastasia Bondareva kaum etws anbrennen. Die deutschen Meisterinnen im Schülerinnen- sowie Mädchen-Doppel gewannen ihre beiden Einzel souverän in drei Sätzen. Auch Seite an Seite im Doppel gab sich das Duo keine Blöße. „Wir hatten uns natürlich schon mehr als den neunten Platz ausgerechnet“, verschweigt Klee keineswegs die immer noch vorhandene Enttäuschung, nicht an der Siegerehrung teilnehmen zu dürfen. Die 14-Jährige kann altersbedingt im nächsten Jahr noch ein weiteres Mal einen Anlauf bei den Schülerinnen unternehmen. Vielleicht klappt es dann im rumänischen Clouj mit dem Gewinn einer Medaille.

Die letzten Spiele der Deutschen im Überblick:

Jungen (Finale)
Deutschland - Russland
Gerrit Engemann - Denis Ivonin 3:2 (12,-10,7,-11,7)
Tobias Hippler - Artur Abusev 3:0 (4,7,5)
Cedric Meissner - Lev Katsman 3:1 (-8,4,5,5)

Mädchen (Spiel um Platz neun)
Deutschland - Türkei 3:0
Franziska Schreiner - Gul Pembe Ozkaya 3:0 (6, 10, 9)
Laura Tiefenbrunner - Betul Nur Kahraman 3:1 (8, 8, -5, 14)
Lotta Rose - Aybuke Oner 3:2 (6, -5, -5, 10, 4)

Schüler (Spiel um Platz sieben)
Deutschland - Portugal 3:0
Fernando Janz - Francisco Silva 3:1 (-9, 10, 4, 13)
Felix Wetzel - David Bessa 3:0 (8, 5, 4)
Daniel Rinderer/Felix Wetzel - Tiago Li/Goncalo Gomes 3:0 (5, 6, 2)

Schülerinnen (Spiel um Platz neun)
Deutschland - Ukraine 3:0
Anastasia Bondareva - Iolanta Yevtodii 3:0 (11, 8, 3)
Sophia Klee - Anna Miklukha 3:0 (4, 4, 2)
Sophia Klee/Anastasia Bondareva - Iolanta Yevtodii/Anastasiia Dymytrenko 3:0 (6, 9, 6)

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(JS/DTTB)

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