TTBL

TTBL: Düsseldorf klarer Sieger im Spitzenspiel

Stefan Fegerl machte den 3:0-Sieg der Düsseldorfer perfekt (©Fabig)

02.09.2017 - Die TTF Liebherr Ochsenhausen unterliegen dem Deutschen Meister Borussia Düsseldorf am 2. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) mehr als deutlich und legen einen kapitalen Fehlstart hin. Der TSV Bad Königshofen liefert dem 1. FC Saarbrücken TT bei seiner Heimpremiere einen tollen Kampf, verpasst jedoch die Überraschung. Der SV Werder Bremen siegt dank Bastian Steger. Mühlhausen und Fulda setzen sich in knappen Partien durch.

Über eine Stunde mussten die Fans der TTF Liebherr Ochsenhausen warten, bis sie den ersten Satzgewinn der Gastgeber sahen. Joao Geraldo war es, der nach der Pause gegen Stefan Fegerl zumindest für einen kleinen Lichtblick aus Sicht der Oberschwaben sorgte. Bis dahin allerdings hatte das Spitzenspiel gegen Rekordmeister Borussia Düsseldorf einen erschreckend einseitigen Verlauf genommen. Konnte Hugo Calderano bei seiner Niederlage gegen Anton Källberg immerhin für knappe Satzentscheidungen sorgen, so war TTF-Spitzenspieler Simon Gauzy gegen Düsseldorfs zweiten Schweden Kristian Karlsson so weit weg von einem Satzgewinn wie Ochsenhausen von Osaka. Im dritten Durchgang ergab sich der Franzose – seines Zeichens amtierender Vize-Europameister – nahezu kampflos seinem Schicksal und ging mit 2:11 unter. 

Im dritten Einzel bewies Geraldo dann immerhin Moral, unterlag nach gutem Start jedoch ebenfalls. „Ich habe das Spiel wirklich genossen“, so ein begeisterter Borussia-Trainer Danny Heister. „Trotzdem müssen wir jetzt auf dem Boden bleiben. Heute ist viel zusammengekommen. Ochsenhausen hatte vielleicht nicht den besten Tag, wir dagegen schon.“ 450 Zuschauer in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle sahen so unter dem Strich ein Spitzenspiel, das keines war – dabei war Düsseldorfs Topstar Timo Boll noch nicht einmal dabei.
 
Bad Königshofen nah dran

Nicht dabei waren beim Heimspielauftakt des TSV Bad Königshofen an diesem Sonntagnachmittag auch die Gästespieler Tiago Apolonia und Patrick Baum. Stattdessen war der 1. FC Saarbrücken TT mit Routinier Bojan Tokic und Reservist Tomas Polansky nach Unterfranken gereist – und musste sich gegen den Aufsteiger mächtig strecken. Das lag in erster Linie an einem Mizuki Oikawa in Topform. Der Japaner schlug Tokic gleich zum Auftakt mit 3:0 und sorgte so für die umjubelte Führung vor fast 700 Zuschauern in der Shakehands-Arena. Oikawas Teamkollegen konnten jedoch im Anschluss zunächst nicht an die Führung des Japaners anknüpfen. Darko Jorgic etwa blieb gegen Ersatzspieler Polansky letztlich chancenlos, Kilian Ort unterlag Saarbrückens Nummer eins Patrick Franziska in vier Sätzen. 

Nach Oikawas zweitem Streich jedoch schlug auch Orts große Stunde. Den 15 Jahre älteren Tokic zwang der gerade erst 21-Jährige in den Entscheidungssatz, wo jedoch der Slowene das bessere Ende für sich hatte. Sehr zur Erleichterung von FCS-Trainer Slobodan Grujic: „Bad Königshofen hat uns alles abverlangt und uns an unsere Grenzen gebracht“, musste Grujic zugeben. „Aber wir haben noch Luft nach oben und sind daher erst einmal froh, aus den ersten beiden Spielen vier Punkte mitgenommen zu haben.“
 
Auf Steger ist Verlass

Zwei weitere Punkte nimmt auch der SV Werder Bremen mit auf die Rückreise an die Weser. Denn im Westerwald konnte sich die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas einmal mehr auf Spitzenspieler Bastian Steger verlassen. Die Nummer eins der Nordlichter gewann gegen den TTC Zugbrücke Grenzau wie schon zum Auftakt gegen Aufsteiger Bad Königshofen beide Einzel – und ließ sich im entscheidenden Spiel sogar von einem 0:2-Satzrückstand nicht beeindrucken. In Führung gegangen waren jedoch zunächst die Gastgeber. Kou Lei behielt gegen Werder-Neuzugang Omar Assar klar die Oberhand, ehe Steger gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Constantin Cioti ausglich. Nachdem Hunor Szöcs gegen Kirill Gerassimenko auf 2:1 erhöht hatte, betraten Kou Lei und Steger zum Spitzeneinzel erneut die Box. Dort sah dann zunächst alles nach einem entscheidenden fünften Einzel aus. Doch Kou Lei konnte das hohe Level nicht halten und brach in den letzten Sätzen nahezu ein (4:11 bzw. 1:11).

Starker Walther reicht ASV nicht zum Sieg

Der Grünwettersbacher Ricardo Walther war am Samstagabend nicht zu schlagen: Erst schickte er seinen Nationalmannschaftskollegen Ruwen Filus nach drei klaren Sätzen vom Tisch, dann bezwang er Abwehrass Wang Xi in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Zum Sieg für den ASV reichte es am Ende jedoch trotzdem nicht. Für den komfortablen 3:0-Grundstein der Fuldaer hatte zunächst Wang Xi gesorgt, der dem jungen Dang Qiu keine Chance ließ. Jonathan Groth brachte Fulda nach Walthers erstem Sieg dann wieder in Führung, als er Samuel Walker ebenfalls mit einem 3:0 aus der Box schickte. Walther hielt den ASV, der in Fulda wieder ohne Masataka Morizono antreten musste, zwar weiter im Rennen und gab damit Qiu die Chance, das Spiel doch noch zugunsten der Gäste zu entscheiden. Dieser schaffte es jedoch nicht, gegen Ruwen Filus anzukommen, der die Pleite gegen Walther wieder gut machte und sein Team zum Jubeln brachte. Für die vorläufige Tabellenspitze reichte es für Fulda dagegen trotzdem nicht - schließlich hatte sich auch Mühlhausen tags zuvor gegen Bergneustadt durchsetzen können.

Ärgerliche Niederlage für Bergneustadt

Eigentlich sah alles bestens aus für den TTC Schwalbe Bergneustadt. Benedikt Duda hatte den zweiten TTBL-Spieltag mit einem 3:1-Sieg gegen Daniel Habesohn eröffnet, bevor Alvaro Robles Steffen Mengels Patzer gegen Ovidiu Ionescu wieder ausglich und Bergneustadt mit 2:1 in Führung brachte. Duda ging zum zweiten Einzel in die Box und hielt Ionescu bis zum vierten Satz gut in Schach. Hier führte der Bergneustädter bereits mit 2:1 und hatte gute Chancen, das Spiel zu beenden. Doch weder im vierten noch im fünften Durchgang gelang es ihm, seine Chancen zu nutzen und einen seiner drei Matchbälle durchzubringen. Die Partie ging mit 3:2 noch an Ionescu und die Mühlhäuser schöpften neuen Mut. 

Kein Wunder - schließlich hatte sich Steffen Mengel in seinem ersten Einzel nach seiner Verletzung noch nicht wieder von seiner Schokoladenseite zeigen können und gegen Ionescu deutlich verloren. In seiner zweiten Partie hakte er diese Niederlage jedoch gut ab und ging zwischenzeitlich sogar mit 2:1 gegen Habesohn in Führung. Er schaffte es jedoch ebenso wenig wie Duda, den entscheidenden Punkt für Bergneustadt zu holen. Im fünften Satz beendete der Österreicher das Spiel zugunsten des Post SV Mühlhausen, der damit den komfortablen Platz an der Tabellenspitze vorerst behielt. Nach den Sonntagsspielen ergibt sich in der Tabelle jedoch folgendes Bild: Dank des knapp besseren Spielverhältnisses (6:1) verdrängt Rekordmeister Düsseldorf Mühlhausen wieder von Platz eins. Die Thüringer (6:2) liegen hinter Bremen (6:2) und vor Fulda (6:4) auf Rang drei. Noch ohne Sieg und mit dem schlechtesten Spielverhältnis (1:6) ist Grenzau Tabellenschlusslicht, Ochsenhausen belegt Rang neun (2:6).
 

Die Spiele im Überblick:

TTC Schwalbe Bergneustadt - Post SV Mühlhausen 2:3
Benedikt Duda - Daniel Habesohn 3:1 (7,10,-4,7)
Steffen Mengel - Ovidiu Ionescu 0:3 (-4,-9,-3)
Alvaro Robles - Lubomir Jancarik 3:0 (7,7,9)
Benedikt Duda - Ovidiu Ionescu 2:3 (-5,4,4,-11,-10)
Steffen Mengel - Daniel Habesohn 2:3 (-9,7,7,-9,-5)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell - ASV Grünwettersbach 3:2
Wang Xi - Dang Qiu 3:0 (6,4,11)
Ruwen Filus - Ricardo Walther 0:3 (-6,-5,-4)
Jonathan Groth - Samuel Walker 3:0 (8,7,10)
Wang Xi - Ricardo Walther 2:3 (-4,5,9,-8,-10)
Ruwen Filus - Dang Qiu 3:1 (14,-3,7,7)

TTF Liebherr Ochsenhausen - Borussia Düsseldorf 0:3
Hugo Calderano - Anton Källberg 0:3 (-11,-9,-9)
Simon Gauzy - Kristian Karlsson 0:3 (-6,-8,-2)
Joao Geraldo - Stefan Fegerl 1:3 (9,-8,-7,-8)

TSV Bad Königshofen - 1. FC Saarbrücken TT 2:3
Mizuki Oikawa - Bojan Tokic 3:0 (8,3,4)
Kilian Ort - Patrick Franziska 1:3 (-8,-8,3,-8)
Darko Jorgic - Tomas Polansky 1:3 (-9,4,-8,-7)
Mizuki Oikawa - Patrick Franziska 3:2 (-5,6,-9,4,5)
Kilian Ort - Bojan Tokic 2:3 (3,-3,-6,10,-8)

TTC Zugbrücke Grenzau - SV Werder Bremen 1:3
Kou Lei - Omar Assar 3:1 (-5,4,13,7)
Constantin Cioti - Bastian Steger 2:3 (-10,-7,8,7,-9)
Kirill Gerassimenko - Hunor Szöcs 0:3 (-11,-10,-8)
Kou Lei - Bastian Steger 2:3 (10,9,-9,-4,-1)

(TTBL/JS)

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