TTBL

Play-offs: Fulda im Finale, Entscheidungsspiel in Düsseldorf

Ruwen Filus entwickelt sich langsam, aber sicher zum Albtraum der TTF Ochsenhausen (©Roscher)

13.04.2017 - Das erste Ticket fürs TTBL-Finale am 10. Juni in Frankfurt hat der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gelöst. Nachdem Ruwen Filus und Co. den Grundstein zum Erfolg bereits im Hinspiel in Ochsenhausen gelegt hatten, machten sie vor heimischem Publikum den Sack zu. Borussia Düsseldorf schaffte es am Donnerstagabend dagegen nicht, einen zweiten Sieg gegen Saarbrücken einzufahren. Die Entscheidung muss im dritten Spiel am 30. April in Düsseldorf fallen.

Ob Ruwen Filus die Spieler und Verantwortlichen aus Ochsenhausen mittlerweile in ihren Albträumen verfolgt, ist nicht bekannt. In besonders schönen Träumen dürfte Fuldas Abwehr-Ass zumindest nicht vorkommen. Erst recht nicht nach diesem Samstagabend. Im zweiten Play-off-Halbfinale des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen gelangen Filus die Punkte sechs und sieben in den letzten vier Vergleichen der beiden Teams. Und weil außerdem auch Jonathan Groth jubeln durfte, stehen die Osthessen nach einem 3:1-Erfolg in der heimischen HUBTEX-Arena im Liebherr TTBL-Finale 2017. Für die Gäste aus Oberschwaben ist die Saison wie im Vorjahr nach dem Halbfinale beendet. „Wir haben heute genau wie letzte Woche wieder ein fantastisches Spiel gemacht“, freute sich Fuldas Trainer Qing Yu Meng. „Vielleicht eines der besten in dieser Saison.“
 
Begonnen hatte die Partie vor 720 Zuschauern genau wie das erste Duell in Ochsenhausen. Filus und der Japaner Yuto Muramatsu lieferten sich auch an diesem Abend ein packendes Abwehr-Abwehr-Duell mit spektakulären Ballwechseln, die das Fuldaer Publikum mehr als einmal von den Sitzen rissen. Wieder jubelte am Ende Filus. Wang Xi konnte seinen Erfolg aus dem Hinspiel gegen Simon Gauzy dagegen nicht wiederholen. Ochsenhausens Nummer eins kam nun besser mit Wangs modernem Abwehrspiel zurecht und glich zur Pause zum 1:1 aus. An Position drei war auf Ochsenhäuser Seite Hugo Calderano ins Team gerückt, der bis zuletzt noch verletzt pausieren musste. Jonathan Groth konnte jedoch auch er nicht besiegen. Nach einem bösen Fehlstart (2:6) kam der Däne nach und nach besser ins Spiel und gab lediglich Satz drei ab.
 
Das Spitzeneinzel war dann die große Filus-Show: Immer wieder brachte er Gauzys Topspins zurück auf den Tisch und raubte dem französischen Vize-Europameister so den Nerv. Erst im dritten Durchgang kam noch einmal Spannung auf – bis Filus für die Entscheidung sorgte. Fulda steht damit nach dem Halbfinalaus im letzten Jahr wieder im Endspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und greift am 10. Juni in der Fraport Arena Frankfurt nach dem Titel. Fuldas Finalgegner wird dagegen erst am 30. April zwischen Borussia Düsseldorf und dem 1. FC Saarbrücken ermittelt. Am vergangenen Donnerstag hatten die Saarländer das entscheidende dritte Spiel erzwungen.

Boll holt einzigen Punkt

Den einzigen Punkt für Düsseldorf holte Timo Boll, der gegen Patrick Franziska zwar auch bereits mit 0:2 Sätzen zurücklag, das Spiel mit einer beeindruckenden mentalen und spielerischen Leistung aber noch drehte und mit 3:2 siegte. Umrahmt wurde das Spiel von Niederlagen von Kristian Karlsson gegen Bojan Tokic und Stefan Fegerl, der dem Portugiesen Tiago Apolonia beim 0:3 ebenfalls kaum etwas entgegenzusetzen hatte.

Für die letzte Niederlage war dann ausgerechnet Boll verantwortlich, der dem starken Tokic ebenfalls deutlich mit 0:3 unterlag. „Ich konnte meine Physis heute nicht so ausspielen wie sonst. Für mich ist es hier schwer in die Ballwechsel reinzukommen. In Saarbrücken kann man von einem echten Heimvorteil sprechen. Wir sind besonders wegen der WM-Vorbereitung derzeit mit ganz anderem Material im Training unterwegs. Vielleicht kann man das mit einem Tennisspieler vergleichen, der monatelang auf Sand trainiert und sich dann innerhalb von zwei Tagen auf die Halle einstellen muss“, so Boll.

„Saarbrücken war heute besser. Die Spielbedingungen hier sind für uns schwer. Damit haben wir uns vielleicht zu sehr beschäftigt und weniger auf unsere eigene Leistung geschaut. Außerdem hat Bojan Tokic heute einen richtig guten Tag erwischt. Jetzt haben wir noch eine Chance im dritten Spiel. Ich bin sicher, dass wir in unserer eigenen Halle wieder besser sein werden“, sagte der enttäuschte Trainer Danny Heister.
 

Die Spiele im Überblick

1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf 3:1
Bojan Tokic – Kristian Karlsson 3:1 (3, 10, -4, 6)
Patrick Franziska – Timo Boll 2:3 (6, 5, -8, -7, -8)
Tiago Apolonia – Stefan Fegerl 3:0 (10, 5, 10)
Bojan Tokic – Timo Boll 3:0 (7, 8, 10)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
Ruwen Filus – Yuto Muramatsu 3:2 (9, -8, -9, 5, 9)
Wang Xi – Simon Gauzy 1:3 (-8, 9, -4, -5)
Jonathan Groth – Hugo Calderano 3:1 (8, 7, -6, 9)
Ruwen Filus – Simon Gauzy 3:0 (3, 6, 8)


Der Spieltag in der Damen-Bundesliga
LTTV Leutzscher Füchse 1990 - TTV Hövelhof 0:6
SV Böblingen - TUSEM Essen 6:1

(Borussia Düsseldorf/TTBL)

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