Trainingstipp

Trainingstipp: Schlagfolge nach Anspiel auf den Ellbogen

Wo Sie nach dem Schlag auf den Ellbogen hinspielen sollten, verrät unser heutiger Trainingstipp (©Fabig)

20.12.2016 - Ein wunder Punkt des Tischtennisspielers ist der Ellbogen. Jener Punkt, bei dem sich der Spieler entscheiden muss, ob er die Vorhand oder die Rückhand nimmt. Unser heutiger Trainingstipp widmet sich der Situation, dass ein Anspiel in unterschiedlichen Situationen (als Aufschläger, Rückschläger, passiver oder aktiver Spieler) auf den Ellbogen erfolgt, der Punktgewinn hier aber nicht unmittelbar gelingt.

präsentiert vom Verband Deutscher Tischtennistrainer (VDTT)

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Das Nachspiel des nächsten Balls soll durch diesen Trainingstipp automatisiert und verbessert werden, um in den nicht mehr planbaren Aktionen im Wettkampf dann intuitiv besser zu agieren. Sinnvoll ist es meist, sicher in die Ecke zu spielen, aus der der Gegner – vom Ellbogen ausgehend – agiert hat. Geht er im Blockspiel mit der RH sehr weit in die Mitte, ist für den nächsten Ball die RH-Ecke aber etwas freier, seine Grundposition verschoben. Nun kommen zwei Fähigkeiten ins Spiel: Zunächst muss ich beobachten können, mit welcher Schlagseite mein Gegner im Ellbogen agiert hat und nun muss ich aus praktisch allen Lagen die entsprechende Ecke treffen können.

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Völlig automatisiert darf dies aber auch nicht erfolgen, denn auch der Gegner denkt mit. Wenn man beispielsweise Dimitrij Ovtcharov beobachtet, geht er, gerade nach Aktionen mit RH in Mitte, sehr schnell direkt in die RH-Ecke zurück, um das entstandene Loch zu schließen. Jetzt sind natürlich erneute Bälle auf den Ellbogen oder in VH sinnvoll. Um in diesem Fall gut agieren zu können, benötigt der Spieler zunächst aber das "Basisrüstzeug". Man spielt auf den Ellbogen und dann in die Ecke, mit der der andere vom Ellbogen aus agiert hat.  So ist die Vorgehensweise auch bei der Übung sinnvoll. In der ersten Hälfte spielt der Spieler die Bälle auf den Ellbogen – dann konsequent in die Ecke, von der aus der Gegner agiert hat. In der zweiten Hälfte bricht der Spieler situationsangemessen aus der Übung aus.           

1. Übung: Ellbogen - Ecke

Spieler A:  RHB auf Ellbogen                                                                 Spieler B: T in RH  

                 RHB in Ecke mit der T (nach VHT in VH-Ecke und umgekehrt)                T in RH

                 RHB auf Ellbogen                                                                                   T in RH

                                                           usw.

Die klassische Übung Mitte - Ecke liegt dieser Übung zugrunde. Mit zwei Veränderungen, auf die besonders der Blockspieler in seiner Platzierung achten muss. Der Ball auf den Ellbogen wird wirklich auf den Entscheidungspunkt gespielt (antwortet der Gegner auf den Ball auf den Ellbogen ständig mit seiner VH oder auch ständig mit seiner RH, ist die Platzierung nicht auf den Ellbogen). Der nächste Ball wird nun konsequent in die Ecke gespielt, aus der der Topspinspieler agiert hat. Eine Variation ist natürlich, dass der Topspin nicht nur in RH sondern beispielsweise in RH oder Mitte kommt. 

Zu Übung 1 

2. Übung:  LA auf Ellbogen und nun konsequent in die Ecken  

Spieler A:  LA/HLA  auf Ellbogen (in VH - frei)             Spieler B: T in 1/2 VH

                VHB/T in die Ecke mit der B gespielt hat                    T in RH

                RHB andere Ecke

                                                          frei

In dieser Übung wird die gleiche Situation nach langem/oder halblangem Aufschlag ausgeführt. Natürlich kann man hier auch kurze Aufschläge zur Variation hinzunehmen oder den Rückschläger über andere Punkte anfangen lassen.

Zu Übung 2

3. Übung:  Rückschlag auf Ellbogen dann konsequent in Ecke   

Spieler B: KA überall (LA - frei)                           Spieler A: sSch/F auf Ellbogen (in VH- frei)

                T in RH                                                         B in Ecke mit der T

                                               frei

Hier wird das gleiche Übungsschema auf die Rückschlagsituation auf kurze Aufschläge übertragen. Um dem Aufschläger nicht die Möglichkeit zu geben, sich direkt weit herumzubegeben, um in jedem Fall VH spielen zu können, wird ab und zu ein Rückschlag zur weiten VH gespielt.  

Zu Übung 3
 

4. Übung:  Erster Topspin auf den Ellbogen und dann nachspielen  

Spieler A:   KA überall  (LA in Mitte - frei)                      Spieler A: LR in RH (R in VH - frei)

                  RHT auf Ellbogen                                                          B in 1/2 VH

                  VHT in Ecke mit der B

                                                          frei                                        

Natürlich lässt sich auch diese Übung je nach individuellen Gesichtspunkten verändern. Der Rückschlag kann in VH-Hälfte oder auch überall hin erfolgen etc.

Zu Übung 4

Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Ländern (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 52-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. Zuletzt führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewann.

Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per Mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist lippstadt.tt-store.de.

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