Trainingstipp

Trainingstipp: Schnelles Nachspielen mit der Vorhand

Man sollte sich nicht auf seinen ersten Topspin verlassen (©Fabig)

26.07.2016 - Die Eröffnung ist gelungen, aber dennoch macht der Spieler den Punkt nicht, da er entweder die sich bietende Chance beim nächsten Ball vergibt oder aber direkt nach dem Block des anderen wieder passiv wird. Ein Problem, das sich lösen lässt, weiß myTischtennis.de-Trainingsexperte Martin Adomeit und widmet sich heute mit einigen Übungsbeispielen und den passenden Erläuterungen diesem Thema.

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Die Eröffnung ist nur so gefährlich wie der nächste Ball - diese Erkenntnis setzt sich immer wieder durch. Das Phänomen ist recht einfach zu erklären. Oft werden die Ballwechsel mit dem ersten Topspin abgeschlossen, was den schnellen Schluss nahelegt, dass der Spieler den zweiten Angriffsball ja gar nicht zu trainieren braucht. Dies ist aber mitnichten so. Merkt der Gegenüber, dass der Spieler den zweiten Ball nicht verwerten kann, braucht er auf den Eröffnungstopspin den Ball nur irgendwie weich zurückzuspielen. Seine Fehlerquote wird äußerst gering. Merkt er aber, dass dem Blockball aggressiv und gefährlich begegnet wird, muss er sein eigenes Risiko bei der Antwort des gegnerischen Eröffnungsballs erhöhen und damit steigt seine Fehlerquote. 

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1. Übung:

Spieler A: VHT in VH            Spieler B: 2 - 5 x B in Tischmitte
                 VHT in VH                            B in weite VH 
                 VHT in VH                            B in Tischmitte
                 VHT schnell überall 

Bei dieser Übung zum Hereinkommen in den Trainingsinhalt wird der schnelle Ball aus dem Spiel heraus mit Beinarbeit verbunden. Hier wird im Laufe der Übung deutlich, dass man für einen sicheren schnellen Ball gut stehen muss - das Timing und somit eine kürzere Bewegung, um das Timing zu verbessern, werden wichtig. Bei einer erfolgreichen Absolvierung der Übung hilft es im Übrigen sehr, wenn man den Ball aus der tieferen Vorhand mit höherer Flugkurve und mehr Rotation spielt, denn dadurch gewinnt man die nötige Zeit zum Zurückbewegen in die Mitte. Wenn die Bewegung für den schnellen Ball kürzer ist, muss sie auch höher ansetzen. 

Grafik zu Übung 1

2. Übung: 

Spieler A: KA überall (LA - frei)        Spieler B: Sch in VH-Ecke 
                VHT in RH                                         B in Tischmitte
                VHT in weite VH 

Bei dieser Übung wird nun der Eröffnungsball mit dem Nachspielen verbunden. Hier geht es darum, wieder den ersten Topspin gegen Unterschnitt mit etwas tieferem Schlagansatz mit der Beinarbeit und dem höheren Schlagansatz für den Topspin aus der Mitte zu verbinden. Der Rückweg in die Mitte wird nur dann gut funktionieren, wenn der Spieler nicht direkt wieder mit der Vorhand ausholt, sondern zunächst in die Mitte läuft bzw. springt. Natürlich wird der erste Topspin nicht immer genau in die Rückhand kommen und so wird die Aufmerksamkeit des Blockspielers gefordert. Auch wird der Blockball nicht exakt die Tischmitte treffen. Diese Alternativen, bei denen der Spieler dann spielnah eine neue Lösung entwickeln muss, sind aber gewollt, um ein zu frühes Einleiten der Schlagbewegung ohne Beobachtung und Bewegung zu verhindern. 

Grafik zu Übung 2

3. Übung: 

Spieler A: KA in RH (LA in VH - frei)        Spieler B: Sch in RH
                RHT in 1/2 VH                                          B in Mitte/VH
                VHT schnell überall 

Hier geht es nun darum, nach einem Rückhand-Topspin mit der Vorhand nachzusetzen. Auch hier gilt es natürlich, nach ungenauem Zuspiel durch den Gegner direkt umzustellen. Der Übergang vom Rückhand-Topspin zum Vorhand-Topspin muss auch sehr kurz sein, um nicht die Gleichgewichtsposition und das Timing durch eine lange Ausholbewegung zu verlieren. Gleichzeitig wird der Spieler die Übung deutlich besser durchführen, wenn er sich erst zu dem Vorhand-Ball bewegt und erst dann die kurze Ausholbewegung einleitet. Ansonsten wird der Ball etwa sehr fehlerhaft oder langsam sein. 

Grafik zu Übung 3

4. Übung: 

Spieler A: KA in Mitte (LA in Mitte - frei)        Spieler B: LR in eine Ecke
                 T auf Ellbogen                                               B in Tischmitte
                 VHT schnell überall 

Jetzt werden die beiden ersten Übungen miteinander verbunden. Nach der Entscheidung Rückhand-Topspin oder Vorhand-Topspin und einer Platzierung auf den Ellbogen soll der Spieler nun von der Mitte mit der Vorhand nachsetzen. Auch hier werden zwischendurch andere Platzierungen passieren. Zudem wird der Block bei guter Platzierung auf den Ellbogen ständig etwas anders kommen - und genau dies soll der Spieler lernen zu antizipieren. Im zweiten Schritt soll er dann auch noch seinen schnellen Vorhand-Topspin unter Beobachtung des Gegners sinnvoll platzieren.    

Grafik zu Übung 4

(Martin Adomeit)    
    
Der Autor
Martin Adomeit war Nationaltrainer in vier verschiedenen Nationen (Deutschland, Luxemburg, Belgien und Nigeria) und gewann mit allen Nationen Medaillen bei Welt-, Europameisterschaften oder African Games. 1998 wurde er in Deutschland Trainer des Jahres. Jetzt arbeitet der 52-jährige Lippstädter als freiberuflicher Trainer. Er führt unter anderem Lehrgänge für Vereine, Bezirke oder Verbände durch, gibt Einzeltraining und betreibt einen TT-Shop. International betreute er beispielsweise Quadri Aruna beim World Cup in Düsseldorf. Zuletzt führte er Nigerias Männerteam zum Mannschaftstitel bei den All African Games und ist damit der erste Trainer, der auf verschiedenen Kontinenten Titel in kontinentalen Mannschaftswettbewerben gewann. 
Zu erreichen ist Martin per Telefon unter 02941-273385 oder per mail unter lippstadt@tt-store.de. Die Adresse der Webseite ist lippstadt.tt-store.de. 

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