Pokalfinale

Pokal: Düsseldorf siegt im Herzschlagfinale gegen Fulda!

Titelverteidigung geglückt: Borussia Düsseldorf ist erneut Pokalsieger (©Roscher)

21.12.2014 - Borussia Düsseldorf hat sich zum 23. Mal in der Vereinsgeschichte den Deutschen Tischtennis Pokal gesichert. In der Neuauflage des Finals der letzten beiden Jahre schlugen die Rheinländer die Lokalmatdore vom TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell nach einem 1:2-Rückstand noch mit 3:2 nach Punkten und wahrten damit die in dieser Saison noch weiße Weste. Für den entscheidenden Punkt sorgte Kamal Achanta.

Die Borussia hatte zunächst im Halbfinale Werder Bremen mit 3:0 besiegt. Fulda wiederum hatte es in der Vorschlussrunde nach einer 2:0-Führung gegen Saarbrücken noch einmal spannend gemacht. Erst nach vier Stunden Spielzeit und einem Fünfsatzkrimi im letzten Spiel von Ruwen Filus gegen Adrien Mattenet war das Team unter dem großem Jubel des heimischen Publikums ins Finale eingezogen. Dort gab es in allen Einzeln das Duell Angriff gegen Abwehr zu bestaunen. Zunächst stiegen Düsseldorfs Kamal Achanta und Fuldas Wang Xi in die Box. 

Kamal Achanta findet kein Mittel gegen Wang Xi

In der Bundesliga hatte zuletzt vor einem Monat Achanta die Nase vorn gehabt. Diesmal sollte Wang Xi das bessere Ende für sich finden. Denn der Inder Achanta fand in drei Sätzen kein Mittel gegen den gebürtigen Chinesen und tat sich vor allem mit den Aufschlägen Wangs schwer. Ähnlich einseitig verlief auch die zweite Partie des Finals. Timo Boll bekam es dort mit Ruwen Filus zu tun. Diesmal sollte sich der Angriffsspieler gegen den Abwehrspieler durchsetzen. Boll, der unter der Woche mit einem Hexenschuss zu kämpfen hatte, hatte das Spiel gegen Filus die ganze Zeit über im Griff. Lediglich 13 Punkte ließ der Rekord-Europameister in der gesamten Partie zu und stellte damit schnell den 1:1-Ausgleich für Düsseldorf her. 

Süß und Gionis liefern sich tollen Kampf

Ein alles andere als einseitiges Spiel sahen die Zuschauer in Fulda im Anschluss daran. Christian Süß, fast eineinhalb Jahrzehnte bei Borussia Düsseldorf unter Vertrag, trat in der Partie gegen seinen Ex-Klub gegen Panagiotis Gionis an. Nach einer 2:1-Satzführung von Süß kämpfte sich Gionis in den Entscheidungssatz. Dort hatte der Grieche die Nase zunächst vorn, konnte mit 7:4 in Front gehen. Doch dann kippte das Spiel zugunsten des Ex-Düsseldorfers Süß, der den Satz und damit die Partie, wie schon beim Bundesliga-Duell im November, am Ende knapp für sich entschied. Fulda war erneut in Führung. "Es ging hin und her, das war wirklich eine enge Partie. Ich bin glücklich, dass ich hier so ein Spiel gemacht habe und hoffe, dass das für uns dann heute ein gutes Ende nehmen wird. Timo spielt ja manchmal sein bestes Tischtennis, wenn er angeschlagen ist", sagte Süß kurz nach seinem Einzel.

Achanta entscheidet das Spiel und ist zu Tränen gerührt

Der 29-Jährige sollte Recht behalten: Im ewigen Duell mit Wang Xi machte Boll heute die deutlich bessere Figur und schlug den zweiten Abwehrspieler an diesem Abend. Lediglich im dritten Satz schnupperte Wang an einem Satzgewinn. Doch Boll siegte in der Verlängerung, weshalb das letzte Einzel zwischen Kamal Achanta und Ruwen Filus entscheiden musste. Dort lieferte Achanta ein weit besseres Spiel ab als zu Beginn gegen Wang Xi und behielt in den kritischen Situationen die Nerven. In drei relativ knappen Sätzen hatte der kampfstarke Inder die Nase vorn und machte damit den 23. Pokaltriumph der Düsseldorfer Vereinsgeschichte perfekt. "Das war das erste Mal, dass ich das entscheidende Spiel in einem Finale für die Borussia gemacht habe und wir dadurch einen Titel gewinnen. Als die Mannschaft in die Box stürmte und mich alle umarmten hatte ich Tränen in den Augen", gab ein überglücklicher Kamal Achanta zu Protokoll. 

"Einer springt für den anderen ein"

"Das ist der perfekte Abschluss dieses Jahres", jubelte Manager Andreas Preuß. "Wir haben in dieser Saison noch kein Spiel verloren. Es wäre besonders bitte für uns, wenn wir nach dieser tollen Bilanz ausgerechnet im Finale unsere erste Niederlage kassiert hätten. Ich bin stolz auf die Mannschaft, die schon seit Monaten auf Patrick Franziska verzichten muss. Einer springt für den anderen ein, wenn es mal nicht läuft. Im Finale hat Gionis heute verloren, dafür war Achanta voll da. Eine tolle Moral." Aber besonders wollte Preuß heute seine Nummer eins hervorheben. "Was Timo heute geleistet hat war übermenschlich. Viele andere Spieler hätten sich nicht aufstellen lassen. Aber Timo wollte unbedingt spielen. Und er ist in der Lage, sein Spiel an die Bedingungen anzupassen und sich darauf einzulassen, wenn er sich schlechter bewegen kann als sonst."

Trainer Danny Heister sagte: "Ich bin überglücklich. Diese Mannschaft hat den Sieg heute absolut verdient. Timo ist ein Phänomen und Kamal hat das phantastisch gemacht. Wir mussten uns auf nationaler Ebene schon lange nicht mehr so strecken. Die Mannschaft macht extrem viel Spaß. Ich bin wirklich stolz auf die Jungs."

TV-Übertragungen: 

Mit Unterstützung des Partners Liebherr hat die TTBL eine Kooperation mit der Sport1 Media GmbH abgeschlossen, so dass eine Highlight-Zusammenfassung des Liebherr Pokal-Finales am Montag, den 22.12.2014 von 15:30 Uhr – 16:00 Uhr (Wdh. am Mittwoch, den 24.12 von 15:30 Uhr – 16:00 Uhr) ausgestrahlt wird. Darüber hinaus haben die Dritten Programme des Hessischen Rundfunks, des Saarländischen Rundfunks sowie des Westdeutschen Rundfunks die Berichterstattung in ihren Programmen angekündigt.

 

Finale

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell - Borussia Düsseldorf 2:3

Wang Xi - Kamal Achanta 3:0 (11:4, 11:6, 11:9)

Ruwen Filus - Timo Boll 0:3 (5:11, 6:11, 2:11)

Christian Süß - Panagiotis Gionis 3:2 (6:11, 11:8, 11:8, 8:11, 11:9)

Wang Xi - Timo Boll 0:3 (8:11, 4:11, 11:13)

Ruwen Filus - Kamal Achanta 0:3 (6:11, 9:11, 9:11)

 

Halbfinals:

SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf 0:3

Bastian Steger – Panagiotis Gionis 2:3 (15:13, 10:12, 8:11, 11:6, 7:11)

Hunor Szocs – Timo Boll 1:3 (11:5, 4:11, 3:11, 3:11)

Constantin Cioti – Kamal Achanta 0:3 (3:11, 9:11, 10:12)

 

1. FC Saarbrücken TT – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 2:3

Tiago Apolonia – Ruwen Filus 1:3 (9:11, 11:5, 8:11, 10:12)

Adrien Mattenet – Wang Xi 2:3 (16:18, 5:11, 11:9, 12:10, 6:11)

Bojan Tokic – Christian Süß 3:1 (11:7, 11:3, 6:11, 11:8)

Tiago Apolonia – Wang Xi 3:2 (11:8, 5:11, 9:11, 11:7, 12:10)

Adrien Mattenet – Ruwen Filus 2:3 (11:13, 11:4, 11:13, 12:10, 6:11)

 

So waren die Viertelfinalspiele am Samstag ausgegangen!

(DK/Borussia Düsseldorf)

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