Pokalfinale

Boll: „Das Pokal-Finale ist für mich keine Beikost“

Timo Boll während des letzten Pokalfinals in Stuttgart (©Roscher)

17.12.2014 - Für Timo Boll ist der Pokalwettbewerb eine ganz besondere Veranstaltung. Fünfmal konnte der 33-Jährige den 'Pott' mit Borussia Düsseldorf holen, einmal mit dem TTV Gönnern. Worauf sich Boll in Fulda am meisten freut, warum er vor dem Viertelfinalspiel gegen Mühlhausen warnt und welche Ziele er in den nächsten Jahren noch vor Augen hat, das verriet der Weltranglistenneunte im Interview auf TTBL.de.

TTBL.deHerr Boll, in Ihrer Karriere haben Sie bereits sieben Mal mit einer Mannschaft den Deutschen Pokalsieg gefeiert. Was ist für Sie das Besondere an diesem Wettbewerb?

Timo Boll: Ich erinnere mich daran, dass mein erster großer Mannschaftstitel der Pokalsieg mit dem TTV Gönnern war. Damals war ich 16 Jahre alt. Das bleibt natürlich hängen. Das war übrigens in Rothenburg an der Fulda, also nicht weit vom diesjährigen Austragungsort. Der Pokalwettbewerb ist immer eine schöne Veranstaltung. Die Entscheidung fällt an einem Wochenende, an einem zentralen Ort. Die verschiedenen Fanblöcke sorgen für eine besondere Atmosphäre. Für uns Spieler herrscht somit aber auch ein besonderer Druck.

TTBL: Im vergangenen Jahr fand der Pokalwettbewerb noch in Stuttgart statt, jetzt heißt der Austragungsort erstmals Fulda. Spielt das für Sie noch eine Rolle, wo Sie aufschlagen?

Timo Boll: Nein, das ist mir eigentlich egal. Fulda ist eine Tischtennis-Hochburg, insofern freue ich mich auf diesen Austragungsort. Der TTC ist ein ganz starker Verein, er hat tolle Fans, die in der Liga zu den lautesten zählen. Wir werden in der Esperantohalle eine besondere Atmosphäre erleben, da bin ich mir sicher.

TTBL.de: Sie haben eine einjährige Tochter. Wird Ihre Familie am 20. und 21. Dezember auch vor Ort sein?

Timo Boll: Das kann durchaus passieren, dass sie dort ist. (lacht)

TTBL.de: Im Viertelfinale geht es für Sie und Ihr Team gegen den Post SV Mühlhausen. Ein Selbstläufer?

Timo Boll: Nein, Selbstläufer gibt es nicht mehr. Es ist eine unserer Stärken, unserem Gegner immer mit dem nötigen Respekt zu begegnen und jede Mannschaft ernst zu nehmen. Und das ist gegen Mühlhausen auch geboten. Das Team hat in dieser Saison schon einige gute Spiele abgeliefert, Lars Hielscher präsentiert sich in guter Form. Wir sind gewarnt. Im TTBL-Hinrundenspiel hatten unsere Jungs gegen Mühlhausen schwer zu kämpfen.

TTBL.de: Nicholas Barrois, Sprecher des 1. FC Saarbrücken TT, hat erzählt, dass der Bus aus Saarbrücken bereits zu den ersten Viertelfinalspielen des Pokal-Finales anreist, weil die Jugendspieler explizit Sie spielen sehen möchten. Macht Sie das stolz?

Timo Boll: So etwas hört man natürlich gerne. Für mich sind Events wie das Pokal-Finale sehr wichtig. Ich sehe das nicht als Pflichtprogramm oder Beikost. Ich weiß, dass sich viele Fans auf diese Veranstaltung freuen und sich Zeit genommen haben, um hochklassiges Tischtennis zu sehen. Ich werde also mein Bestes geben und mir auch Zeit für Autogramme nehmen, damit vor allem auch die Jüngeren auf ihre Kosten kommen.

TTBL.de: Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz aus?

Timo Boll: Ich bin zufrieden. Wir haben eine gute Mannschafts-WM gespielt, ich habe dort lediglich ein Spiel gegen Ma Long verloren. Mit Düsseldorf haben wir die Meisterschaft und den Pokal geholt. Und auch beim World Cup habe ich eine gute Leistung gezeigt. Es lief schon alles ganz gut für mich in diesem Jahr.

TTBL.de: Sie sind jetzt 33 Jahre alt, haben fast alles im Tischtennis erreicht. Wenn Sie auf die nächsten Jahre schauen, welche Ziele haben Sie dann noch vor Augen?

Timo Boll: Ich muss mit meinen 33 Jahren auf meinen Körper achten und zusehen, dass ich in erster Linie fit bleibe. Deshalb tanze ich nicht mehr auf allen Hochzeiten, lasse die kleineren internationalen Turniere aus und fokussiere mich auf die großen Veranstaltungen wie Europa- und Weltmeisterschaften sowie auf die Olympischen Spiele. Damit fahre ich sehr gut. Und dort möchte ich natürlich nach wie vor möglichst weit vorne landen. Ich wünsche mir, noch ein paar Jahre auf höchstem Niveau spielen zu können.

(TTBL)

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