Pokal

TTC Neu-Ulm zum ersten Mal deutscher Pokalsieger!

Neu-Ulms Pokalsieger v. l. n. r.: Truls Moregardh, Lin Yun-Ju, Dimitrij Ovtcharov, Vladimir Sidorenko, Maksim Grebnev, Trainer Dmitrij Mazunov, Lev Katsman (©Thomas)

08.01.2023 - Der TTC Neu-Ulm hat den ersten Titel in seiner noch jungen Vereinsgeschichte gewonnen. Nach dem 3:0-Sieg gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen im Halbfinale setzte sich das Star-Ensemble beim Final Four des DTTB-Pokals am Sonntag in der ratiopharm Arena in Ulm/Neu-Ulm auch im Endspiel gegen Borussia Düsseldorf mit 3:0 durch – und das auf durchaus beeindruckende Art und Weise.

Dass der TTC Neu-Ulm beim Final Four vor heimischer Kulisse den ersten Titel gewinnen würde, das hatten viele erwartet, spätestens, nachdem klar war, dass die Neu-Ulmer mit allen Stars beim Final Four antreten würden – dass ihr erster Auftritt in der Pokal-Endrunde aber eine solche Machtdemonstration werden würde, das kam dann doch etwas überraschend. 3:0 gegen Ochsenhausen, 3:0 gegen den deutschen Rekordmeister und 27-fachen Pokalsieger Düsseldorf: Der TTC Neu-Ulm gewann die deutsche Pokalmeisterschaft 2022/23 völlig verdient. „Wir sind total happy, den ersten Titel für den Verein geholt zu haben“, sagte Dimitrij Ovtcharov nach dem Endspiel. 

Das war für die Gastgeber gleich gut losgegangen: Neu-Ulms Trainer Dmitrij Mazunov hatte anders als noch im Halbfinale Truls Moregardh auf Position 1 aufgestellt, Düsseldorfs Pendant Danny Heister wie schon in der Partie gegen Saarbrücken Anton Källberg als Spitzenspieler ins Match geschickt. Damit kam es zu Beginn zur Partie zwischen Källberg und Lin Yun-Ju. Der Taiwaner im Trikot des TTC Neu-Ulm legte einen nahezu fehlerfreien Auftritt hin und wies Källberg mit 3:0-Sätzen in die Schranken. „Er hat gezeigt, was für ein Weltklassespieler er ist. Leider hatte ich auch große Probleme mit seinen Aufschlägen“, haderte Källberg nach der Niederlage.

Neuauflage des WM-Halbfinals 2021
Anschließend sahen die 5.000 Zuschauer in der Neu-Ulmer ratiopharm-Arena die Neuauflage des WM-Halbfinals von 2021 zwischen Timo Boll und Truls Moregardh – und das war ein Duell allererster Güte, ebenso spannend wie hochklassig. In den zahllosen spektakulären Ballwechsel hatte am Ende oft der 20-jährige Schwede das bessere Ende für sich, mit seinem etwas unorthodoxen Spiel wusste er sein Düsseldorfer Gegenüber immer wieder zu überraschen, setzte den 41-Jährigen häufig mit Bällen tief in dessen Rückhand unter Druck. Boll, im Halbfinale 3:1-Sieger über Patrick Franziska, spielte alles andere als schlecht, wie schon bei der WM sollte es aber wieder nicht reichen gegen Moregardh, der sich mit 11:7 im fünften Durchgang durchsetzte.

Dimitrij Ovtcharov war es vorbehalten, den Siegpunkt für seine Mannschaft zu holen. Der Olympia-Dritte hatte im Halbfinale gegen Ochsenhausen noch gewackelt, gegen Can Akkuzu mehrere Matchbälle abwehren müssen. Gegen Europameister Dang Qiu zeigte Ovtcharov sich dann von seiner besten Seite, überrollte seinen Nationalmannschaftskollegen phasenweise förmlich und sagte später: „Wir haben kurz vor dem Spiel immer wieder die Aufstellung geändert, weil wir nicht wussten, wie wir spielen sollen – aber dann haben wir uns gesagt, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken besinnen müssen." Das klappte, auf beeindruckende Art und Weise. So musste auch Timo Boll nach der Final-Niederlage anerkennen: "Neu-Ulm hat absolut verdient gewonnen. Wir hätten im Endspiel alle unser bestes Tischtennis abrufen müssen, das haben wir nicht getan."

Die Ergebnisse des Final Fours in der Übersicht:

Halbfinale

TTF Liebherr Ochsenhausen - TTC Neu-Ulm 0:3
Simon Gauzy – Truls Moregardh 0:3 (6:11, 6:11, 9:11)
Alvaro Robles – Lin Yun-Ju 1:3 (9:11, 11:13, 11:9, 9:11)
Can Akkuzu – Dimitrij Ovtcharov 2:3  (15:13, 9:11, 19:17, 7:11, 11:13)

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken-TT 3:0
Anton Källberg – Cedric Nuytinck 3:0 (11:8, 11:9, 11:7)
Dang Qiu – Darko Jorgic 3:1 (11:8, 5:11, 11:7, 11:5)
Timo Boll – Patrick Franziska  3:1 (11:5, 7:11, 15:13, 12:10)

Finale

Borussia Düsseldorf – TTC Neu-Ulm 0:3
Anton Källberg – Lin Yun-Ju 0:3 (6:11, 5:11, 3:11)
Timo Boll – Truls Moregardh 2:3 (9:11, 11:8, 7:11, 12:10, 8:11)
Dang Qiu – Dimitrij Ovtcharov 0:3 (5:11, 7:11, 3:11)

(sue)

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