19.02.2017 - Das Jahr 2017 hat für Dimitrij Ovtcharov nicht nur glänzend begonnen, es geht auch glänzend weiter. Nach seinen Siegen beim Europe Top 16 und den Swiss Open gewann der Weltranglistenfünfte nun auch die India Open und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Der Topgesetzte musste im Finale den 13-jährigen Tomokazu Harimoto bezwingen, der zuvor unter anderem Lokalmatador Kamal Achanta hinausgeworfen hatte.

Tomokazu Harimoto ist ein Phänomen. Wie er mit seinen zarten 13 Jahren in der Weltspitze mithalten kann, macht ihm so schnell kein Gleichaltriger nach. Doch auch wenn uns Harimoto in künftigen Turnieren ganz sicher noch oft bis zum Endspiel erhalten bleiben wird, war heute noch nicht der Tag gekommen, an dem er ein solches Turnier auch gewinnt. Dafür war die Nummer fünf der Welt dann doch eine Nummer zu groß für ihn. Dimitrij Ovtcharov wurde seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich den Titel bei den India Open.

Für ‚Dima‘ war die Ausgangslage nicht unbedingt einfach. Alles andere als ein hoher Sieg wäre schon fast sensationell gewesen, so dass der Deutsche unter großem Druck stand, während der Japaner nichts zu verlieren hatte und frei aufspielen konnte. Doch Ovtcharov spielte in diesem Finale seine ganze Klasse aus, agierte konzentriert und bereitete dem jungen Gegner vor allem mit seinen Aufschlägen große Probleme. Somit wurde es nur im vierten Satz einmal eng, als ‚Dima‘ den Sieg schon so gut wie sicher hatte. Mit 4:0 spielte er sich zum Turniersieg und fügt damit seiner Serie noch einen weiteren Titelgewinn hinzu.

Das andere Finale mit deutscher Beteiligung verlief hingegen nicht so glatt für die DTTB-Asse. Durch die etwas ungewöhnliche Spielansetzung bei den India Open hatten Ruwen Filus und Ricardo Walther nach ihrem Halbfinale gegen Benedikt Duda und Steffen Mengel einen kompletten Tag frei, um sich zu regenerieren und auf das Endspiel gegen das favorisierte Duo Masataka Morizono/Yuya Oshima vorzubereiten. Die beiden Japaner zählen zu den besten Doppeln der Welt und konnten unter anderem die Grand Finals 2015 gewinnen. Direkt im ersten Satz bewiesen die Deutschen, dass sie keine Angst vor den Favoriten haben. Diesen gelang zwar der bessere Start, nach einer kleinen Aufholjagd holten sich aber Filus/Walther den ersten Satz auf ihre Seite. Dies gelang ihnen leider kein zweites Mal. Auch wenn das deutsche Duo gut mithielt, setzte sich das gut eingespielte japanische Paar am Ende mit 3:1 durch. Damit bleibt Filus und Walther also die Silbermedaille.

Auch bei den Damen trafen am Ende der Konkurrenz die beiden topgesetzten Duos aufeinander. In einem spannenden Match kürten sich schließlich die Schwedin Matilda Ekholm und die Ungarin Georgina Pota zu den Turniergewinnern, indem sie das Doppel aus Hongkong, Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching, mit 3:2 bezwangen. Ekholm griff wenig später auch im Einzel nach Gold und bereitete ihrer Gegnerin Sakura Mori, die bereits mit 3:1 geführt hatte, noch einmal große Probleme. Im siebten Satz triumphierte dann aber doch die Japanerin. Ekholm kann mit ihrer Ausbeute von einer Gold- und einer Silbermedaille aber trotzdem sehr zufrieden sein.
 

Die Endspiele im Überblick:

Damen-Doppel
Doo Hoi Kem HKG - Matilda Ekholm SWE/Georgina Pota HUN 2:3 (9,-3,5,-12,-8)

Herren-Doppel
Ruwen Filus/Ricardo Walther - Masataka Morizono/Yuya Oshima JPN 1:3 (9,-7,-6,-9)

Damen-Einzel
Matilda Ekholm SWE - Sakura Mori JPN 3:4 (7,-5,-8,-10,6,8,-6)

Herren-Einzel
Dimitrij Ovtcharov - Tomokazu Harimoto JPN 4:0 (6,8,4,12)

(JS)