International

Grand Finals: Gelingt Ma Long der fünfte Streich?

Ma Long könnte sich in Doha zum fünften Mal zum Sieger der Grand Finals küren (©Fabig)

07.12.2016 - Fast alle großen Titel bei Turnieren in der jüngeren Vergangenheit räumte Ma Long ab. Einzig beim World Cup in Saarbrücken Anfang Oktober stand mit Fan Zhendong ein anderer Spieler ganz oben auf dem Treppchen, nachdem Landsmann Ma das Turnier abgesagt hatte. Zu einem Duell zwischen den beiden wohl derzeit besten Spielern der Welt könnte es bei den Grand Finals in Doha kommen, die am morgigen Donnerstag beginnen und bei denen auch vier Deutsche ihr Glück versuchen.

Beim Abschlussevent der ITTF World Tour 2016 geht Weltmeister und Olympiasieger Ma Long als topgesetzter Spieler vor Fan ins Rennen, ein direktes Aufeinandertreffen würde es somit erst im Finale geben. Mit vier Titeln alleiniger Rekordhalter bei den Grand Finals ist Ma Long bereits, der fünfte könnte in diesem Jahr dazukommen. Zum Auftakt im Achtelfinale muss der 28-Jährige den gebürtigen Chinesen und jetzigen Katari Li Ping schlagen, im Viertelfinale würden Kenta Matsudaira oder Wong Chun Ting warten, während Jun Mizutani der wahrscheinlichste Gegner im Halbfinale wäre. In der anderen Hälfte des Turniertableaus bekommt Dimitrij Ovtcharov als einer von zwei Europäern – neben Vladimir Samsonov – es in Runde eins mit Tang Peng zu tun. Aus den letzten sieben Vergleichen mit dem Hongkong-Chinesen auf internationalem Parkett ging der Deutsche stets als Sieger hervor. Sollte das auch am Freitag der Fall sein, könnte bereits im Viertelfinale Fan Zhendong warten, der zunächst auf Koki Niwa trifft. Nach der Auslosung sagte Ovtcharov dem DTTB: „Ich fühle mich fit, meine Form wird immer besser. Gegen Tang Peng, den ich schon mehrfach bezwingen konnte, rechne ich mir gute Chancen aus. Mein Ziel ist es, das Duell mit Fan Zhendong zu erreichen. Dann sehen wir weiter. Ich bin gerne hier in Doha, habe hier schon sehr gute Ergebnisse erzielt.“ Ex-Weltmeister Zhang Jike hatte das Turnier derweil aufgrund einer Verletzung am Fuß absagen müssen.

In Person von Han Ying und Shan Xiaona sind zwei deutsche Damen im Einzel-Wettbewerb bei den Grand Finals vertreten, die damit gleichzeitig die einzigen Europäerinnen im Teilnehmerfeld sind. Zum Auftakt muss sich Han Ying, die in den letzten Tagen eine leichte Erkältung plagte, gegen die Japanerin Mima Ito beweisen, bevor im Viertelfinale niemand Geringeres als die Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ding Ning sich Han in den Weg stellen könnte. Shan Xiaona spielt im Achtelfinale gegen die Südkoreanerin Yang Haeun, im Viertelfinale könnte deren Landsfrau Suh Hyowon oder die an Position zwei gesetzte Japanerin Kasumi Ishikawa Gegnerin der Deutschen sein. Mit der dreifachen Grand Finals-Siegerin Liu Shiwen fehlt auch bei den Damen eine starke Spielerin. Nach ihrer Absage für den World Cup war Liu vom chinesischen Verband suspendiert worden.

Franziska muss Grand Finals absagen
Im Doppel geht Shan wie bei der EM, als man im deutsch-deutschen Finale Kristin Silbereisen und Sabine Winter unterlag, zusammen mit Petrissa Solja an den Start. Im Viertelfinale treffen beide auf die Japanerinnen Honoka Hashimoto und Hitomi Sato, im Falle eines Sieges könnten die Berlinerinnen es im Halbfinale mit ihrer japanischen Mannschaftskollegin Yui Hamamoto und ihrer Partnerin Hina Hayata zu tun bekommen. Topgesetzt sind bei den Damen die Südkoreanerinnen Jeon Jihee und Yang Haeun. Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp blickt dem Turnier insgesamt gelassen entgegen. Dem DTTB sagte sie: „Nach den Olympischen Spielen haben alle drei Spielerinnen ihre beste Form bislang noch nicht wieder gefunden. Das finde ich auch nicht so schlimm. Wenn sie jetzt bei den Grand Finals aber wieder motiviert spielen können, dann freue ich mich.“

Mit dem Europameister-Duo Patrick Franziska und Jonathan Groth (Dänemark) hatte der Alte Kontinent im Herren-Doppel ein starkes Ass im Ärmel für die Grand Finals. Aufgrund muskulärer Problem musste Franziska das Turnier jedoch kurzfristig absagen. Jörg Roßkopf dazu: „Das ist eine Vorsichtsmaßnahme. Patrick hat seit ein paar Wochen eine sehr leichte Zerrung, die er nun aber im letzten Bundesligamatch etwas stärker gespürt hat. Er will kein Risiko eingehen, da er auch noch wichtige Termine nach den Grand Finals zu bestreiten hat.“ Zwar sind mit den Franzosen Antoine Hachard/Romain Ruiz, den Russen Alexey Liventsov/Mikhail Paykov und den Belgiern Robin Devos/Cedric Nuytinck noch drei europäische Duos im Starterfeld vertreten. Diese dürften sich allerdings nur Außenseiterchancen ausrechnen. Die besten Karten dürften die Japaner Yuya Oshima und Masataka Morizono besitzen, die bereits im letzten Jahr triumphierten und an Position eins gesetzt sind.

Dotiert sind die Grand Finals mit 500.000 US-Dollar, die Sieger im Einzel erhalten 60.000 Dollar, die im Doppel 18.000. Abseits des sportlichen Geschehens werden in Doha die ITTF Star Awards vergeben. Deutsche Spieler sind in diesem Jahr nicht nominiert, die Nominierten in den Hauptkategorien können Sie hier nachlesen.

Die Spiele der Deutschen im Überblick (Angaben in deutscher Zeit):

Herren-Einzel

Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Tang Peng HKG, Freitag 14 Uhr

Damen-Einzel

Achtelfinale
Han Ying - Mima Ito JPN, Freitag 11 Uhr
Shan Xiaona - Yang Haeun KOR, Freitag 12 Uhr

Damen-Doppel

Viertelfinale
Shan Xiaona/Petrissa Solja - Honoka Hashimoto/Hitomi Sato JPN, Donnerstag 12 Uhr

Zu weiteren Spielansetzungen

Zum Livestream auf der ITTF-Seite

Zur Veranstaltungsseite der Grand Finals

(DK/DTTB)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.