29.11.2016 - Wer auf den Zeilenumbruch zwischen „France“ und „Hongkong“ in der alphabetischen Starterliste für die Teamwettbewerbe der Jugend-WM schaut, wird eines nicht finden: das Wort „Germany“. Denn die beiden deutschen Mannschaften wurden anders als im Vorjahr diesmal nicht noch nachträglich zur Jugend-WM, die ab morgen in Kapstadt ausgetragen wird, eingeladen. Während die ersten Medaillen vergeben werden, warten die deutschen Starter also auf die Individualwettbewerbe.

„Volle Konzentration auf die Einzel- und Doppelkonkurrenz!“ wird in diesem Jahr das Motto des deutschen Teams bei der Jugend-WM in Kapstadt lauten. Denn diesmal sind weder die Mädchen noch die Jungen in den Mannschaftswettbewerben, mit denen die Titelkämpfe des internationalen Nachwuchses am morgigen Mittwoch eingeläutet werden, vertreten. Hintergrund dafür ist das Abschneiden der deutschen Teams bei der Jugend-EM im Juli, als die Jungs den entscheidenden fünften Platz knapp verpassten und die Mädchen nur auf dem neunten Rang landeten. Die direkte Qualifikation hatten die DTTB-Teams auch schon im vergangenen Jahr verpasst, damals profitierten sie aber als Nachrücker von kurzfristigen Absagen anderer Teams. Diesmal wird der Mannschaftswettbewerb ohne Deutschland stattfinden. 

Doch auch wenn diese Konkurrenzen damit aus deutscher Sicht an Attraktivität verlieren, lohnt in den nächsten Tagen ein Blick nach Kapstadt. Denn nachdem die Chinesen im Vorjahr durch die Absage der Japaner - aus Angst vor einem Terroranschlag im Gastgeberland Frankreich hatte man sich in Nippon gegen eine Teilnahme entschieden - freie Bahn hatten und alle Titel holten, werden sie diesmal mit mehr Gegenwehr zu rechnen haben. Die Spitze der Setzungslisten nimmt der japanische Nachwuchs ein, der - im Gegensatz zu den chinesischen Spielern - bereits ausführlich Erfahrungen auf internationalen Turnieren im Erwachsenenbereich und damit auch jede Menge Weltranglistenpunkte sammeln konnte. Somit stellt Japan vor allem bei den Mädchen mit der Weltranglistenneunten Miu Hirano, der Nummer elf, Mima Ito, und Nummer 24, Hina Hayata, ein sehr starkes Team in Kapstadt. Bei den Jungen wird vor allem Teamleader Tomokazu Harimoto die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, der nicht nur der jüngste, sondern auch der am besten bewertete Spieler im Feld ist. Die dominanten Chinesen des Vorjahres, Einzelsieger Liu Dingshuo und Abräumerin Wang Manyu, sind diesmal nicht mit von der Partie. Aus europäischer Sicht haben die Franzosen und Rumänen die besten Aussichten.

Die neuen Team-Weltmeister werden am Samstag gekürt - dann bekommen auch die deutschen Starter ihre Chance, zu glänzen. Mit Tobias Hippler, Gerrit Engemann, Caroline Hajok, Janina Kämmerer, Luisa Säger und Jennie Wolf gehen zwei Jungen und vier Mädchen in Südafrika auf Medaillenfang. Alle sechs müssen im Einzel in die Vorrunde, am weitesten oben sind noch Tobias Hippler (32.) und Luisa Säger (30.) in der Setzungsliste zu finden. Im Doppel treten Hippler und Engemann natürlich Seite an Seite an, bei den Mädchen tun sich Kämmerer und Säger sowie Hajok und Wolf zusammen. Für den Mixed-Wettbewerb haben sich Kämmerer und Wolf Partner aus anderen Nationen gesucht. Erstere geht mit dem Griechen Ioannis Sgouropoulos ins Rennen, Letztere an der Seite von Daniele Pinto aus Italien, während Hajok/Engemann und Säger/Hippler die deutschen Duos bilden. 

Ihren ersten Auftritt werden die DTTB-Spieler also am Samstag haben, wenn der Mixed-Wettbewerb beginnt. Im Einzel geht es am Sonntag in die Box, bevor am Montag auch der Startschuss im Doppel fällt. Bis nächste Woche Mittwoch, dem großen Finaltag, werden die DTTB-Asse um gute Resultate kämpfen. Voriges Jahr kamen die Deutschen ohne Medaille nach Hause. Im Teamwettbewerb erreichten sie Platz sechs und sieben, in den Inidividualkonkurrenzen setzte sich Dennis Klein mit dem Erreichen des Einzel-Viertelfinals am besten in Szene. 

Alle Spiele und Ergebnisse finden Sie auf der ITTF-Webseite!

(JS)