EM 2016

EM: Lebesson und Hu neue Einzel-Europameister!

Hu Melek ist die neue Europameisterin im Damen-Einzel (©Fabig)

23.10.2016 - Emmanuel Lebesson ist der neue Europameister im Herren-Einzel. Der 28-jährige Franzose setzte sich im Finale in Budapest am Sonntag gegen seinen Landsmann Simon Gauzy durch, der in Bundesliga für Liebherr Ochsenhausen spielt. Timo Boll als letzter Deutscher im Herren-Einzel hatte im Halbfinale gegen Gauzy verletzt aufgeben müssen. Im Damen-Einzel gewann Hu Melek Gold. Die Türkin bezwang im Finale die Portugiesin Fu Yu souverän mit 4:1.

Emmanuel Lebesson hat sich in Budapest den EM-Titel im Herren-Einzel gesichert. Der 28-jährige Franzose setzte sich am Sonntagabend im Finale in fünf Sätzen gegen seinen Landsmann Simon Gauzy durch. Als letzter Spieler aus Frankreich hatte Jacques Secrétin 1976 den EM-Titel gewonnen. "Ich bin nicht gut ins Spiel gestartet. Das wollte ich verhindern. Wenn du Simon die Chance zur Führung gibst, erhöht das nur den Druck auf dich. Ich habe mich nach und nach gesteigert und ab dem dritten Satz die beste Leistung in meiner Karriere gezeigt. Es war ein unglaubliches Spiel", fand Lebesson nach dem Spiel.

Im Halbfinale am Morgen hatte der Franzose den Polen Jakub Dyjas (Sieger über Ovtcharov in Runde zwei) besiegt, im Viertelfinale den an Position drei gesetzten Vizeeuropameister Marcos Freitas aus dem Turnier geworfen. Simon Gauzy war nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Timo Boll ins Finale eingezogen.

Boll muss nach drittem Satz aufgeben
Nach drei Sätzen beim Stand von 1:2 aus seiner Sicht musste Boll sein Halbfinale gegen den Franzosen beenden. Im zweiten Satz beim Stand von 6:6 war wieder eine Verletzung im Nackenbereich aufgetreten, schon bei den Olympischen Spielen in Rio hatte ihm der Nacken Probleme bereitet. Im Bronze-Spiel gegen Südkorea hatte er auf die Zähne gebissen und mit einem Erfolg gegen Joo Se-hyuk den 3:1-Sieg perfekt gemacht. Danach war der Düsseldorfer sechs Wochen ausgefallen.

Ein Risiko, das er jetzt nicht noch einmal eingehen wollte: "Es macht keinen Sinn, mit 50 Prozent weiter zu spielen und wieder eine längere Pause zu riskieren. Bei den Olympischen Spielen habe ich das gemacht und für die Mannschaft gekämpft, bin danach sechs Wochen ausgefallen. Hier muss jetzt auch schon der Blick Richtung WM 2017 gehen. Bis dahin brauche ich jede Trainingseinheit. Ich hoffe, dass ich durch die Aufgabe jetzt Schlimmeres verhindert habe. Aber natürlich ist es eine Entscheidung, die wehtut." Auf die Frage, ob die EM vielleicht ein bisschen zu früh für ihn gekommen sei, antwortete der 35-Jährige: "Hinterher ist man immer schlauer. Das ganze Turnier über, bis zum zweiten Satz, habe ich auch keine Beschwerden gehabt."

Hu lässt Fu Yu keine Chance
Den Titel im Damen-Einzel gewann mit der Türkin Hu Melek die wohl beste Spielerin des Turniers. Gestern hatte die 27-Jährige die topgesetzte Han Ying mit einem 4:2-Erfolg aus dem Wettbewerb gekegelt, heute stellte sie ihre Stärke im Spiel gegen Abwehr einmal mehr unter Beweis und lies zunächst der Niederländerin Li Jie beim klaren 4:0-Erfolg im Halbfinale wenig Chancen. Ähnlich wenig gegen die Türkin bewirken konnte im Finale schließlich auch die Portugiesin Fu Yu, die in der Vorschlussrunde die amtierende Europameisterin Samara im Entscheidungssatz bezwungen hatte. 4:1 hieß es am Ende aus Sicht von Melek. "Ich bin froh mit der Art und Weise, in der ich heute gespielt habe. Ich habe keine Scheu mehr, wenn ich gegen Penholder-Spielerinnen spiele. Ich habe sehr selbstbewusst agiert und hatte das richtige Gefühl für den Ball", erklärte die Europameisterin nach ihrem Titelgewinn.

Herren-Einzel

Halbfinale
Jakub Dyjas POL - Emmanuel Lebesson FRA 1:4 (-8,-5,5,-6,-6)
Timo Boll - Simon Gauzy FRA 1:4 (9,-8,-6, dann verletzungsbedingte Aufgabe)

Finale
Emmanuel Lebesson FRA - Simon Gauzy FRA 4:1 (12,-9,7,3,6)

Damen-Einzel

Halbfinale
Hu Melek TUR - Li Jie NED 4:0 (5,3,3,6)
Elizabeta Samara ROU - Yu Fu POR 3:4 (-8,10,-5,11,12,-8,-8)

Finale
Hu Melek TUR - Yu Fu POR 4:1 (3,2,4,-10,7)

Zu allen Ergebnissen

(DK)

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