World Tour

Rekord: Längstes Spiel der modernen TT-Geschichte in Linz!

Geduld zahlt sich aus: Ni Xialian macht den Sack endlich zu (©ITTF)

22.09.2017 - Bei den Qatar Open hatten Li Jie und Hitomi Sato in diesem Jahr mit ihrem Marathonmatch, das knapp anderthalb Stunden dauerte, bereits die Geduld der Zuschauer auf die Probe gestellt. Bei den Austrian Open setzten Ni Xialian aus Luxemburg und die Japanerin Honoka Hashimoto noch einen drauf und brauchten eine Stunde, 32 Minuten und 44 Sekunden, um eine Siegerin zu finden. Laut der ITTF ist dies das längste Spiel in der modernen Tischtennisgeschichte.

Das Match zwischen Ni Xialian und Honoka Hashimoto war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen bot sich den Zuschauern ein wahres Generationenduell zwischen der 54-jährigen Luxemburgerin und der 19-jährigen Japanerin, zum anderen ein Duell auf Augenhöhe zweier in der Weltrangliste eigentlich weit voneinander entfernter Spielerinnen. So ist Hashimoto die Nummer 13 der Welt, während Ni auf Rang 63 geführt wird. In die Geschichte wird das Spiel jedoch allein wegen seiner Dauer eingehen. Laut der ITTF ist die Partie, die sich über eine Stunde, 32 Minuten und 44 Sekunden erstreckte, die längste der modernen Tischtennisgeschichte.

Während Hashimoto defensiv ausgerichtet ist, spielt Ni ein schnelles, offensives Penholderspiel. Die Japanerin holte sich die ersten beiden Sätze auf ihre Seite und ging nach Nis Ausgleich auch mit 3:2 in Führung. Im siebten Durchgang gewann am Ende jedoch die Luxemburgerin mit 18:16, nachdem auch noch die Wechselmethode eingeführt worden war. „Unvergessliches Spiel und wundervoll, wundervoll zu gewinnen“, lautete der Kommentar der Siegerin nach der Partie. „Ich habe in meiner ganzen Karriere noch nie nach der Wechselmethode gespielt. Ich bin eine Penholderspielerin, normal spiele ich schnell. Deshalb war das heute eine sehr spezielle Erfahrung für mich.“ Ni hatte viele Matchbälle, brauchte jedoch lange, bis sie das Spiel nach Hause brachte. „Weil ich nicht erfahren genug war, konnte ich die Partie nicht beenden. Man lernt nie aus!“

Dass sie dieses lange Spiel gegen solch eine junge Athletin gewinnen konnte, macht Ni sehr stolz. „In meinem Alter ist es wirklich schwierig für mich - wegen des Durchhaltevermögens, Problemen mit den Knien und Trainingsrückstands“, berichtet die 54-Jährige. „Aber ich bin sehr begeistert, dass ich in dem Spiel nie aufgegeben und es schließlich noch geschafft habe.“ Heute Abend hat Ni die Möglichkeit, sich gegen die nächste junge Japanerin zu beweisen. Dann trifft sie im Viertelfinale auf Hina Hayata. Gegen die offensive Spielerin dürfte es jedoch auf jeden Fall etwas schneller gehen…

(JS)

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