WM 2017

Boll im WM-Pressetalk: "Nicht zu alt für eine Medaille"

Jörg Roßkopf (l.) neben Timo Boll, Hans Wilhelm Gäb und Martin Ammermann beim WM-Pressetalk im DTTZ (©Koch)

03.04.2017 - Hatte Timo Boll den Journalisten in den Messehallen in Düsseldorf erst am Freitag Rede und Antwort zur Heim-WM gestanden, war er bereits heute wieder bei einer weiteren Pressekonferenz im DTTZ in der Rheinmetropole gefragt. Neben ihm äußerten sich Bundestrainer Jörg Roßkopf, DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb und Martin Ammermann, der Geschäftsführer Düsseldorf Congress Sport & Event, zum Turnier. Die wichtigsten Aussagen lesen Sie im Folgenden.

Timo Boll über seine Erinnerungen an die WM 1989, als Jörg Roßkopf zusammen mit Steffen Fetzner Doppel-Weltmeister wurde: "Ich war zwar immer ein Fan von Jörg Roßkopf, habe aber die WM nicht so miterlebt. So richtig angefangen hat das Fan-Dasein bei den Olympischen Spielen '92. Aber zurück zur WM: Ich bin ein Kind des Tischtennis-Booms, der nach der WM '89 entstanden ist, und Insofern Jörg dankbar für das, was er damals geleistet hat. In diesem Jahr so einen Boom wie '89 auszulösen, wird schwierig. Da müsste schon etwas Außergewöhnliches passieren."

...auf die Frage, ob er bei der WM eine Einzel-Medaille gewinnen kann: "Warum nicht? Ich schätze mich schon noch so ein, dass ich die meisten Spieler ärgern kann, wenn ich fit bin. Ich bin jetzt 36, fühle mich aber noch nicht so alt und will noch ein paar Jahre auf hohem Niveau spielen. Ich bin nach wie vor sehr ehrgeizig und will in Düsseldorf eine Medaille gewinnen, gerade vor heimischem Publikum. Ich hoffe, dass der Heimvorteil zum Tragen kommt."

...über das Doppel mit Ma Long: "Wir gehören zu den Mitfavoriten und trauen uns zu, weit zu kommen. Wir verstehen uns auch außerhalb des Tisches gut und werden versuchen, kurz vor der WM noch ein paar Trainingsmatches zu absolvieren."

...über die Messehallen in Düsseldorf als Spielstätte: "Große Arenen sind immer interessant, aber auch einschüchternd. Oft hat man einen riesen Gänsehautmoment, der beeindrucken, aber eben auch einschüchtern kann. Es wird in jedem Fall ein Hexenkessel sein."

Martin Ammermann, Geschäftsführer Düsseldorf Congress Sport & Event, über die Stadt Düsseldorf als Ausrichter und die Wirkung der WM auf die Sportart: "Es hat vieles für Düsseldorf gesprochen, die Stadt ist der Tischtennisstandort in Deutschland schlechthin. Es gibt kaum ein Event, das besser nach Düsseldorf passt als so eine Tischtennis-WM. Hier wird in 42 Vereinen Tischtennis gespielt, 3.500 aktive Spieler gibt es hier und der beste Tischtennis-Klub der Welt ist hier beheimatet. Wir hoffen, dass die WM der Sportart Tischtennis einen Antrieb geben wird.

 ...über die Messehallen: "In Halle 6 werden wir eine Arena mit 8.000 Plätzen bauen, die Tribünen werden extra trittschallgedämpft sein, damit man auch nicht viel hört, wenn sich die Zuschauer während der Ballwechsel von ihren Plätzen wegbewegen sollten. Das Farbkonzept ist vorher festgelegt, hinter der Tribüne darf zum Beispiel nichts Weißes sein, das die Spieler irritieren könnte, wenn sie beim Aufschlag hinauf schauen."

...den Andrang beim Kartenvorverkauf: "30.000 von 55.000 Karten sind bisher verkauft. Die Karten für die Finaltage sind schon seit sechs Wochen ausverkauft. Viele wundert es, dass das so schnell gegangen ist. Auch für den Freitag sind bereits 90 Prozent der Karten weg."

Wilhelm Gäb über die Auswahl der Messehallen als Spielort: "Auf die Zuschauerquantität haben wir verzichtet. Wir hätten auch eine Halle mit 12.000 oder mehr Zuschauern füllen können, haben uns aber hierfür entschieden, damit die Distanz des Zuschauers zum Tisch nicht zu groß ist."

Jörg Roßkopf über den Heimvorteil und die Motivation der Spieler: "Wir erhoffen uns einen Heimvorteil von der WM. Die Spieler sind richtig motiviert. Alle wollen natürlich weit kommen. Wir haben in allen Bereichen Chancen, Medaillen zu gewinnen."

...den 'Fahrplan' bis zum WM-Start: "In dieser Woche steht ein Lehrgang an, danach fliegen die Spieler nach Südkorea. Im Anschluss stehen für die meisten noch Spiele in der Champions League und der TTBL an. Danach geht es an die intensive Vorbereitung."

...über die schwarzen Tische, auf denen bei der WM gespielt wird: "Gestetet haben wir sie noch nicht, das konnten bisher nur die Chinesen. Die Umstellung ist aber nicht so groß, wir haben schon bei den letzten Turnieren auf dunkleren Tischen gespielt. Die Farbe ist anders, aber am Absprungverhalten ändert sich nichts."

...über die Medienpräsenz des Tischtennissports zur Zeit der WM '89: "Damals gab es viele Plattformen, um Tischtennis zu präsentieren. Heute ist es schwierig für diesen Sport, ins Fernsehen zu kommen. Wenn ich manchmal sehe, welche Sportarten im TV laufen, frage ich mich, was das noch mit Sport zu tun hat. Über Medienpräsenz kommen auch Kinder zu einer Sportart. Heute ist es schwierig, sie für Tischtennis zu motivieren. Das sehe ich an meinem Sohn, der verfolgt zwar die großen Spiele, spielt aber selbst lieber Fußball."

Abseits der Pressekonferenz stand Jörg Roßkopf für weitere Fragen zur Verfügung, das Interview lesen Sie hier!

(DK)

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