Buntes

Diskussion: Fuldas Spielwertung zu hart oder gerecht?

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Keinath war bei der ärgerlichen Partie ebenfalls dabei (©Roscher)

21.10.2016 - Ärgerliche Sache für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell II: Anfang Oktober gewann die Regionalligareserve der TTBL-Mannschaft ihr Auswärtsspiel gegen den SC Buschhausen mit 9:4. Zumindest vorübergehend, denn im Nachhinein wurde das Spiel mit 0:9 gegen Fulda gewertet, weil aufgefallen war, dass die Doppelreihenfolge wegen eines Versehens des Oberschiedsrichters nicht stimmte. Was meinen Sie: Sind die Tischtennisregeln in diesem Fall zu hart oder gerecht?

Christian Strack/Ewgenij Milchin gegen Thomas Keinath/Fang Bo Meng und Anton Adler/Jonas Franzel gegen Qing Yu Meng/Richard Feber - mit diesen Doppeln begann am 1. Oktober die Partie des SC Buschhausen gegen den TTC Fulda-Maberzell II in der Regionalliga West. Das Spitzendoppel der Gastgeber holte dem SC den ersten Punkt, Meng/Feber verschafften den Gästen aus Fulda ebenfalls einen Zähler. So weit, so gut. Jedoch hätten diese Doppel eigentlich gar nicht gegeneinander spielen dürfen. Als Keinath und Co. schon wieder zu Hause waren, fiel auf, dass der Oberschiedsrichter vor Ort die Reihenfolge der Fuldaer Doppel falsch übertragen und dann auch aufgerufen hatte, obwohl die Fuldaer ihre Doppel richtig angegeben hatten. So kam es, dass das Doppel 1 gegen das Doppel 1 und das Doppel 2 gegen das Doppel 2 spielte. 

Und jetzt? Aufgefallen war das während des Spiels niemandem. So musste im Nachhinein der Spielleiter entscheiden, dem nur ein Schritt blieb: Fulda den 9:4-Sieg abzuerkennen und das Spiel mit 0:9 zu werten. Denn das Regelwerk lässt in diesem Fall wenig Spielraum. Nach § F 5.4.3 der Bundesspielordnung ist jede Mannschaft „für die eigene korrekte Aufstellungsreihenfolge im Einzel und Doppel sowohl im Kopf als auch im Spielverlaufsteil des Spielberichtsformulars selbst verantwortlich. Der Spielbericht ist von beiden Mannschaftsführern und dem Oberschiedsrichter zu unterschreiben“. Zudem wird laut Regelwerk (§ F 6.2.2 und WO D 2.2) der gesamte Mannschaftskampf für die Mannschaft als verloren gewertet, die sich nicht an die richtige Reihenfolge gehalten hat. 

Der Fall ist also eigentlich klar: Der Oberschiedsrichter hat den Fehler zwar verursacht, Fulda hätte ihn aber selbst bemerken müssen und ist darum selbst schuld. Die Frage, die wir uns stellen - und die wir gerne an Sie weitergeben möchten -, ist allerdings, ob die Strafe im richtigen Verhältnis zum Vergehen steht. Was für alternative Regelungen könnten Sie sich vorstellen? Welche Argumente gibt es für die bestehende Regel? Und haben Sie selbst schon einmal etwas Ähnliches erlebt? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unter den Artikel. Im Nachgang an Ihre Diskussion werden wir die Betroffenen und Experten zu Wort kommen lassen.

(JS)

Kommentar schreiben

Um weiterhin qualitativ hochwertige Diskussionen unter unseren Artikeln zu gewährleisten, haben wir uns dazu entschlossen, die Kommentarfunktion mit dem myTischtennis.de-Login zu verknüpfen. Wenn Sie etwas kommentieren möchten, loggen Sie sich einfach in Ihren Account ein. Die Verwendung eines Pseudonyms ist weiterhin möglich, der Account muss jedoch einer realen Person zugeordnet sein.

* Pflichtfeld

Copyright © 2024 myTischtennis GmbH. Alle Rechte vorbehalten.