Buntes

Hans Wilhelm Gäb gibt Olympischen Orden zurück

Hans Wilhelm Gäb protestiert gegen die Entscheidung des IOC (©Roscher)

27.07.2016 - Als Reaktion auf die Entscheidungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der russischen Doping-Frage hat DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb, früherer Chef der Stiftung Deutsche Sporthilfe und derzeit deren Ehrenvorsitzender im Aufsichtsrat, die Rückgabe des ihm verliehenen Olympischen Ordens angekündigt. Gäb wolle „nicht die Auszeichnung einer Organisation tragen, welche die Ideale des Sports verrät“.

Sollte das komplette russische Team von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen werden, nachdem der Sportgroßmacht systematisches Staatsdoping unter anderem bei den Winterspielen von Sotschi 2014 nachgewiesen wurde? Nein, findet IOC-Präsident Thomas Bach und traf vor wenigen Tagen die Entscheidung, keine kollektive Strafe auszusprechen. Er überließ es den einzelnen Fachverbänden, zu überprüfen, ob die russischen Sportler die Auflagen für einen Start erfüllen. Nach diesem Schritt hagelte es nicht nur in der internationalen Presse Kritik an Bach. Auch Sportler, Anti-Doping-Kämpfer und Sportfunktionäre traten mit ihrer Meinung an die Öffentlichkeit. Einer von ihnen ist DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb, der gestern in einer Erklärung verkündete, den 2006 von Thomas Bach verliehenen Olympischen Orden zurückzugeben.

„Ich halte die Entscheidung des IOC, das russische NOK, dem systematische Doping-Kriminalität nachgewiesen wurde, nicht zu sanktionieren, für den bisher schwersten Schlag gegen die Integrität des Sports und die olympischen Prinzipien“, erklärte der 80-Jährige. „Ich möchte nicht die Auszeichnung einer Organisation tragen, welche die Ideale des Sports verrät.“ Dass ‚Whistleblowerin‘ Julia Stepanowa, die entscheidend dazu beigetragen hatte, das Staatsdoping-System in Russland aufzudecken, und in der Folge aus ihrer Heimat fliehen musste, keine Startberechtigung für Rio erhielt, empfindet Gäb „als einen schamlosen Akt und eine einzigartige Verbeugung vor der Machtpolitik eines bloßgestellten Staates.“  

Zudem kritisierte der langjährige Spitzenfunktionär den DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann, der sich in einer Erklärung hinter die Entscheidung des IOC gestellt hatte, scharf: „Die Ehrennadel des DOSB werde ich zurückschicken, wenn das Präsidium des DOSB die Erklärung seines Präsidenten als Erklärung des deutschen Sports übernimmt.“ 

(JS/DTTB)

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