25.10.2014 - Der World Cup ist zwar noch nicht beendet, doch schon jetzt kann Aruna Quadri sich als Gewinner fühlen. Der Afrikameister wirft einen Topspieler nach dem nächsten aus dem Wettbewerb, was ihm nicht zuletzt einen ordentlichen Aufschwung in der Weltrangliste verschaffen wird. Gecoacht wird der Nigerianer von einem bekannten deutschen Gesicht, Martin Adomeit. Wir haben mit dem ehemaligen Damen-Bundestrainer kurz über seinen Schützling gesprochen.

myTischtennis.de: Haben Sie Quadri Aruna schon öfter gecoacht oder wie sind Sie zu Ihrer Aufgabe gekommen?

 

Martin Adomeit: Nein, Quadri Aruna hat bei seinem Sponsor JOOLA nachgefragt, ob man dort nicht jemanden kennen würde, der Zeit hat, ihn beim World Cup zu unterstützen. Ich hatte Zeit und habe auch eine Menge Spaß dabei.

 

myTischtennis.de: Wer ist denn sonst sein Coach?

 

Martin Adomeit: Er reist sonst ziemlich viel alleine herum. Der nigerianische Verband investiert nicht in einen eigenen Trainer für ihn und er lebt ja auch in Portugal. Bis jetzt war er also ziemlich auf sich allein gestellt. Man muss da als Coach aber auch nicht viel machen. Ich übernehme eher eine helfende und unterstützende Funktion. Ab und zu habe ich mal ein paar Ratschläge für ihn, die er auch alle ausprobiert.

 

myTischtennis.de: Was meinen Sie, wie konnte er so schnell das Publikum für sich gewinnen? Es ist ja schon sehr auffällig, wie sehr die Zuschauer ihn unterstützen…

 

Martin Adomeit: Ich glaube, man merkt einfach, wie viel Spaß er beim Spiel hat. Und vielleicht holt er die Leute auch einfach da ab, wo sie sich selbst sehen. Seine Technik ist sicher nicht immer lehrbuchhaft, aber das ist in dem Moment auch nicht entscheidend.

 

myTischtennis.de: Der nächste Gegner ist noch einmal eine andere Hausnummer. Was können wir vom Spiel gegen Zhang Jike erwarten?

 

Martin Adomeit: Quadri hat hier Riesenschritte gemacht - und er wird es wieder probieren. Vor dem Turnier konnte keiner sagen, dass es hier so gut für ihn laufen wird. Er hatte im Achtelfinale mal eine schmale Phase, wo er zu viel wollte. Aber sonst spielt er hier einfach, hat Spaß und schaut danach auf das Resultat.

 

(JS)