Buntes

Statistik: Abwehrende Welt- und Europameister, Top-100-Spieler & myTT-User

Der Slowake Wang Yang ist aktuell Weltranglisten-71. (©ITTF)

22.02.2019 - Wie viele myTischtennis-Nutzer sind Abwehrspieler? Wie viele Abwehrspieler tummeln sich bei den Damen und Herren in den Top 100 der Welt? Und wie viele der Weltmeister, Europameister und Olympiasieger im Einzel waren Abwehrspieler? Diese Fragen haben wir uns im Rahmen unserer Spezialwoche zum Abwehrspiel gestellt und einen Blick in die Statistiken geworfen!

"Ganz nach oben zu kommen, ist schwierig", äußerte Ruwen Filus in dieser Woche im myTischtennis-Interview mit Blick auf die Chancen der Abwehrspieler, sich in der absoluten Weltspitze festzusetzen. Durchaus, so erklärte der 31-Jährige, traue er einem Abwehrspieler heutzutage aber noch den Sprung in die Top 10 der Welt zu. Schaut man sich die Top 100 der Weltrangliste bei den Herren an, so ist Filus aber einer der Letzten seiner Art. Mit Weltranglistenposition 34 ist er der am höchsten notierte Abwehrspieler im Ranking. Nur der ehemalige Düsseldorfer Panagiotis Gionis (46.) und der Slowake Wang Yang (71.) sind neben Filus noch in den Top 100 vertreten. 

13 Damen in den Top 100 vertreten
Etwas 'rosiger' sieht es immerhin bei den Damen aus. Hier finden sich mit der Südkoreanerin Su Hyowon (11.) und der Japanerin Sato Hitomi (12.) zwei Spielerinnen sogar in den Top 20 wieder, während die Nordkoreanerin Kim Song I mit Rang 21, die Japanerin Honoka Hashimoto mit Rang 24 und die Niederländerin Li Jie mit Rang 25 nicht weit von den Top 20 entfernt sind. Mit Platz 39 folgt danach in Person von Han Ying eine Deutsche. Die amtierende Europameisterin Li Qian (41.) aus Polen und die Russin Polina Mikhailova (49.) sind noch in den Top 50 zu finden, die Chinesin Wu Yang (64.), die Ukrainerin Ganna Gaponova (66.), die Schwedin Linda Bergström (89.), die Ukrainerin Tetyana Bilenko (92.) und die Weißrussin Viktoria Pavlovich (100.) in der zweiten Hälfte der Top 100. 

Deutlich höher als bei den Herren ist bei den Damen auch die Zahl der errungenen Einzel-Weltmeistertitel. Von 54 vergebenen Goldmedaillen seit der ersten WM 1926 in London gingen bei den Damen immerhin zwölf an Abwehrspielerinnen, zählt man den geteilten Titelgewinn der US-Amerikanerin Ruth Aarons und der Österreicherin Gertrude Pritzi nur als eine Goldmedaille. Aarons hatte sich bereits ein Jahr zuvor als erste Defensivspielerin zur Weltmeisterin gekrönt nach einem Finalerfolg über die Deutsche Astrid Krebsbach. Nicht zu besiegen war in der ersten Hälfte der 50er-Jahre die Rumänin Angelica Adelstein-Rozeanu. Die sechs (aufeinanderfolgenden) Weltmeistertitel der rumänischen Abwehrspielerin von 1950 bis 1955 sind bis heute unerreicht. Die letzte Dame, die als Abwehrspielerin Weltmeisterin wurde, war die Chinesin Tong Ling im Jahr 1981.

Leach der letzte Abwehrspieler, der Weltmeister im Herren-Einzel wurde
Sogar fast 70 Jahre liegt der letzte Triumph eines Abwehrspielers bei den Herren zurück. 1951 war es der Engländer Johnny Leach, der ganz oben auf dem Treppchen stand. Er hatte bereits 1949 den Titel gewonnen, während mit Richard Bergmann in den Jahren 1950 und 1948 sowie 1939 und 1937 ebenfalls jemand Weltmeister geworden war, der zu einem Großteil Abwehr spielte. Davor hatte lediglich Fred Perry als Abwehrspieler Gold gewonnen. Im Jahr 1929 war das, also vier Jahre, bevor der Engländer den ersten von vier Wimbledon-Titeln im Tennis errang. In der Summe kommen die Herren damit auf sieben Einzel-Goldmedaillen. 

35 Mal wurden Titel im Einzel seit 1958 bisher bei Europameisterschaften vergeben. Bei Herren und Damen sprangen für Abwehrspieler dabei neun Goldmedaillen heraus. Gleich im ersten Jahr siegte der Ungar Zoltán Berczik und konnte seinen Titel 1960 auch verteidigen. Danach folgten als Defensivkünstler nur noch Damen in der Siegerliste, nämlich im 20. Jahrhundert die Rumänin Maria Alexandru 1966, die Engländerin Jill Hammersley 1976 und Fliura Bulatowa (UdSSR) 1988. Im Jahr 2000 krönte sich die Deutsche Qianhong Gotsch in Bremen zur Europameisterin, in den Jahren 2010 und 2012 die Weißrussin Viktoria Pavlovich und im letzten Jahr in Alicante die Polin Li Qian. Bei den seit 1988 ausgetragenen Tischtennis-Wettbewerben bei Olympischen Spielen konnten sich im Übrigen keine Abwehrspieler den Titel im Einzel (und auch nicht im Doppel) sichern. 

Abwehr mit Gegenangriffen unter myTischtennis-Usern deutlich verbreiteter
Und wie sieht es unter den myTischtennis-Nutzern aus? Angeben kann man seinen Spielstil im Sportprofil im Community-Bereich – über 62.000 Personen haben das gemacht. Wählen kann man hier zwischen sieben Spielstilen, darunter auch drei Abwehrstilen, nämlich "Störspiel", "klassisch" und "mit Gegenangriff". Klammert man das Störspiel vor dem Hintergrund aus, dass damit eher das tischnahe Störspiel gemeint ist, so haben 6,1 % angegeben, dass sie sich als Abwehrspieler mit Gegenangriffen bezeichnen würden. Über 1.000 Personen, 1,8 % hingegen, haben vermerkt, dass sie sich als klassische Abwehrspieler sehen.  

(DK)

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