Buntes

Grenzaus Macher Gstettner geht endgültig in TT-Ruhestand

Nach 65 Jahren aktiver Vereinsarbeit geht Manfred Gstettner nun in den wohlverdienten Tischtennis-Ruhestand (©Roscher)

21.09.2017 - Der TTC Zugbrücke Grenzau ohne Manfred Gstettner? Das war über Jahrzehnte kaum vorstellbar. Der 81-Jährige hat den Verein nicht nur gegründet, sondern auch alles dafür getan, dass er wachsen und gedeihen und sich als feste Größe in der 1. Bundesliga etablieren konnte. Nachdem Gstettner bereits voriges Jahr nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidiert hatte, jedoch weiterhin die Bundesligaabteilung betreute, muss der TTC nun endgültig ohne Gstettner auskommen.

Grenzau - ein Dorf mit knapp einhundert Einwohnern im idyllischen Brexbachtal im Westerwald. Normalerweise wäre kaum davon auszugehen, dass dieses Örtchen außerhalb der rheinland-pfälzischen Grenzen jemandem ein Begriff ist. Dass dies dennoch der Fall ist, hat die Gemeinde vor allem einem Mann zu verdanken, der Grenzau in eine Tischtennishochburg verwandelte. Manfred Gstettner gründete den Verein im Alter von 16 Jahren als reinen Tischtennisverein. Anfangs musste man sich zum Spielen noch mit einer alten Scheune auf dem Grundstück des stillgelegten Sägewerks seines Großvaters - ohne Heizung - behelfen. Später zog der Club in die Tanzbar „Zugbrücke“ um, die zu dem kleinen Hotel mit sechs Zimmern gehörte, das Gstettner inzwischen eröffnet hatte. Mitte der Siebziger errichtete der junge Unternehmer dem Verein schließlich eine eigene Halle, die auch dem Betrieb der Tischtennisschule dienen sollte, die er nun aufbaute. Von da an ging es mit dem TTC Zugbrücke Grenzau kontinuierlich nach oben - bis in die 2. und schließlich 1. Bundesliga, wo Grenzau noch heute spielt. Das besagte kleine Sechs-Zimmer-Hotel hat derweil inzwischen vier Sterne, einen großen Wellness- und Fitnessbereich und 138 Zimmer. Mit diesen Erfolgen ist der Name Gstettner untrennbar verknüpft.

Mit seinem Verein konnte der inzwischen 81-Jährige insgesamt sechsmal Deutscher Meister werden und viermal sowohl den deutschen also auch den europäischen Pokal holen. „Das Größte war, als wir 1987 das Triple aus Deutscher Meisterschaft, deutschem Pokal und dem Europapokal der Landesmeister gewonnen hatten. Das war noch keinem Verein gelungen“, erzählt Gstettner in einem Beitrag des Südwestdeutschen Rundfunks, der anlässlich seines ‚Tischtennis-Ruhestands’ vor wenigen Tagen ausgestrahlt wurde. Der Vereinsgründer hatte bereits voriges Jahr nicht mehr für die Wiederwahl zum Vorsitzenden kandidiert. Dennoch gehörte er in der Saison 2016/17 noch dem Vorstand an und verantwortete den Bundesligaspielbetrieb. Bereits seit vergangenem Sommer stand allerdings fest, dass dies seine letzte Saison werden würde und er auch diese Aufgabe nach 65 Jahren aktiver Arbeit für den Verein aus der Hand geben wird. „Ich werde jetzt 82, was soll man denn da noch machen?“, fragt Gstettner im SWR-Beitrag. „Da müsste man sich ja selbst für verrückt erklären.“ Ab jetzt wird ‚Mister Grenzau‘ seinem Club also nur noch von der Tribüne aus die Daumen drücken. Nach den zwei Niederlagen zum Saisonbeginn kann das Tabellenschlusslicht jeden zusätzlich gedrückten Daumen auch gut gebrauchen…

Der Beitrag des SWR:

(JS)

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