Buntes

Jux-WM in Muggensturm kein Griff ins Klo

In Muggensturm griff man zum Ende der jecken Zeit wieder zu ungewöhnlichen Spielgeräten (©TTC Muggensturm)

17.03.2017 - Ob Bratpfannen, Badelatschen oder Blumentopfuntersetzer - für die Tischtennisspieler des TTC Muggensturm ist kein Spielgerät zu verrückt. So suchten sich die Baden-Württemberger für ihre diesjährige „Fasnachts-WM“ den Klodeckel als Schlägerersatz aus und versuchten sich in dieser kuriosen Disziplin. Die Muggensturmer lassen uns wie jedes Jahr mit einem Bericht, Fotos und diesmal auch mit einem Video von der Entscheidung an diesem Spaß teilhaben.

Die Pflege des Klodeckels vor dem ersten WM-Spiel hat gefruchtet: Thomas Ockert wienerte den weißen Deckel mit seinem Schwamm und dem Pflegemittel für seinen Tischtennisschläger – danach war der Klodeckel rein und bereit, um bei jedem Ballwechsel treue Dienste zu leisten. Entsprechend trumpfte Ockert fast wie mit seinem normalen Schlägerholz auf und wurde am Aschermittwoch zum zweiten Mal Weltmeister bei der Fasnachts-WM des TTC Muggensturm. 

Der frühere Bratpfannen-Champion, der 2013 den ersten Titel überhaupt bei dieser Spaß-WM gewonnen hatte, musste erbitterten Widerstand brechen: Wie gewohnt galt Rekordweltmeister Uli Deisinger mit jedem Spielgerät, das den Tischtennisschläger ersetzt, als Topfavorit. So auch diesmal. Der „Mozart der Badelatschen“ (Weltmeisterschaft 2014) hatte dank seines genialen Händchens bis zum Duell mit Ockert alle sechs Duelle gewonnen. Um ihn zu überflügeln, musste Letzterer Deisinger unbedingt schlagen, was nach dem 14:14 mit zwei Einzelpunkten in Folge gelang. Bei jeweils 6:1 Erfolgen kam es zum Tiebreak – auch hier gab Ockert beim 4:4 mit dem Klodeckel die bessere Figur ab und machte die zwei entscheidenden Zähler, womit der Vorjahressieger mit Blumentopfuntersetzern entthront war. Die beiden Duelle auf Augenhöhe stellten jedenfalls nach einhelliger Meinung der Zuschauer eine „Werbung für die Schönheit und Faszination des Klodeckel-Hochleistungssport“ dar: Ockert verstand es selbst mit dem weißen Plastik, Schupfbälle fast wie mit dem Schläger übers Netz zu zirkeln und schaufelte immer wieder die Vorhand-Topspins des nicht minder begabten Deisingers auf den Tisch zurück. So ergaben sich viele spektakuläre Ballwechsel zwischen den beiden Virtuosen.

Rang drei sicherte sich Thorsten Büchler (5:2). Obwohl er bei seinem Klodeckel auf seine üblichen Noppen verzichtete, konnte der Vorjahres-Vizeweltmeister als Einziger Ockert bezwingen und sich wie im Vorjahr eine Medaille sichern. Gerüchte, der neue Weltmeister habe alle Klodeckel in der Region aufgekauft, um den „Porsche unter den Klodeckeln“ zu finden, dementierte Ockert nach seinem Triumph vehement. Eine Sammlung an Deckeln habe er nie anlegen wollen – daher spendete der Champion den verliehenen „Braunen Klodeckel“ ebenso an den Bauhof in Muggensturm wie alle WM-Teilnehmer ihre neuen Spielgeräte. Der Bauhof verwendet die Sachspenden – kein Witz - bei Umbauten in der Gemeinde. Welches Spielgerät im nächsten Jahr verwendet wird, soll derweil auch schon feststehen und könnte Gerüchten zufolge zur Fußball-WM passen…

Die entscheidende Phase des Endspiels wurde auf Video festgehalten:

(Hartmut Metz/JS)

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