Bundesligen

2. Liga-Livestreams: Bad Königshofen und Jülich Vorreiter

Bad Königshofen wird als erster Zweitligist einen Livestream anbieten (©TSV Bad Königshofen)

03.09.2015 - In der Tischtennis Bundesliga ist der Livestream schon seit der Saison 2012/2013 Standard. Die Fans der 2. Bundesliga-Klubs mussten sich bisher mit einem Ergebnisticker begnügen. Zumindest in zwei Fällen wird sich das in dieser Spielzeit ändern. Während der TSV Bad Königshofen schon am ersten Heimspieltag einen Livestream anbieten wird, will der TTC indeland Jülich ebenfalls bald einen zur Verfügung stellen.

„Durch die Vorreiterstellung, die wir jetzt einnehmen, werden andere Klubs wohl nachziehen“, glaubt der Bad Königshöfer Manager Andy Albert und hofft, dass es nicht nur bei den zwei Vereinen in der 2. Liga bleiben wird. Durch das Livestreaming sei es leichter, Sponsoren und Partner zu finden, diese könnten die Spiele aber auch leichter verfolgen, so im Fall eines japanischen Sponsors, den die Bad Königshöfer seit dieser Saison haben. Der könne den Zweitligisten nun besser vermarkten, zumal der Japaner Mizuki Oikawa seit dieser Spielzeit für die Unterfranken an den Start geht.

Arnold Beginn, Manager des Traditionsklubs TTC indeland Jülich, berichtet: „Ich habe in Gesprächen mit einigen Firmen, die bundesweit tätig sind, mitbekommen, dass ein Livestreaming-Angebot das Interesse steigern würde, als Sponsor einzusteigen. Auf der anderen Seite kann man als Verein aber natürlich auch Geld verdienen, weil man durch dieses erweiterte Angebot bei den Sponsoren Aufschlag verlangen kann.“ Grundsätzlich, so findet Beginn, müsse die 2. Bundesliga noch näher an die TTBL heranrücken, was durch die Einführung der 4er-Mannschaften und die Eingleisigkeit aber schon gut gelungen sei. „Schon jetzt ist sie eine der stärksten 2. Ligen der Welt und ihre Attraktivität wird noch einmal steigen, wenn alle Vereine ein Livestreaming-Angebot einrichten.“

Helfende Hände notwendig
Am Anfang hilft im Fall von Bad Königshofen und Jülich in diesem Punkt die TTBL nach, die den Vereinen kostengünstig jeweils zwei Kameras vermacht und eine Einweisung in das Livestreaming gibt. Voraussetzung ist zudem eine Internet-Leitung, die einen Upload von 5 Mbit/s pro Kamera ermöglicht. In Bad Königshofen und in Jülich wird dieser über Glasfaser-Leitungen gewährleistet, die neu eingerichtet wurden bzw. im Fall von Jülich noch eingerichtet werden. Vor einigen Jahren zu Erstligazeiten habe man in Jülich alleine 150 Euro pro Monat in die für das Livestreaming notwendige Datenleitung investieren müssen, das sei heute wesentlich günstiger, erklärt Arnold Beginn. Einen roten Boden habe der Traditionsklub aus mehr als drei Jahrzehnten Erstliga-Zugehörigkeit ohnehin noch. Den kauften die Bad Königshöfer wiederum in dieser Woche gebraucht in Würzburg ein. Dort wurde unter dem Vereinsnamen Müller Würzburg Hofbräu einst Bundesliga-Tischtennis gespielt – in der Zeit danach lag der rote Boden aufgewickelt und nutzlos im Geräteraum herum. Darüber hinaus benötigt man für den Livestream natürlich auch helfende Hände. Andy Albert erklärt: „Schon jetzt haben wir bei den Heimspielen 40-50 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, da werden jetzt noch einmal einige dazu kommen, die die Kameras bedienen.“ In Jülich seien es technikaffine junge Leute, die diese Aufgabe gerne übernehmen würden, so Beginn.
 

Abnahme von Zuschauern wird nicht erwartet
Ob das Streaming-Angebot manche Zuschauer nicht davon abhalten könnte, sich die Spiele live in der Halle anzuschauen? Andy Albert: „Zu unseren Heimspielen kommen jedes Mal 300-400 Leute, vor allem, weil wir mit Kilian Ort und Christoph Schüller zwei echte Bad Königshöfer im Team haben, die nie irgendwo anders gespielt haben. Ich hoffe, dass das Zuschaueraufkommen auch so bleibt, ansonsten drehe ich den Hahn für den Stream wieder ab“, erzählt der 55-Jährige mit einem Augenzwinkern. Auch Arnold Beginn sieht keinen Nachteil im Livestreaming: „Ich denke nicht, dass deshalb weniger Leute kommen.  Wenn, dann wäre ich selbst sogar derjenige, der eher den Livestream nutzt, weil ich vor Aufregung bei den Spielen manchmal die Halle verlassen muss.“ Wann das Livestreaming in der Stadt an der Rur startet, steht noch nicht genau fest. Da die Glasfaser-Leitung aber Mitte des Monats eingerichtet werde, werde es dem Jülicher Manager zufolge nicht mehr lange dauern. In Bad Königshofen ist die Einführung schon für den ersten Heimspieltag am 13. September geplant. Zu sehen geben wird es die Spiele der beiden Zweitligisten schließlich auf den vereinseigenen Websites und Sportdeutschland.TV, die der Bad Königshöfer zudem auf der Seite ihres japanischen Sponsors.

(DK)

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