TTBL

TTBL: Bad Königshofen fertigt Bremen ab

Kilian Ort legte gegen Bastian Steger den Grundstein zur Überraschung (©Zacher)

18.08.2018 - Der TSV Bad Königshofen sorgte am 1. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) für die erste große Überraschung der Saison und ließ dem favorisierten SV Werder Bremen keine Chance. Auch der ASV Grünwettersbach schnupperte lange am Auswärtssieg, musste die Punkte jedoch den TTF Liebherr Ochsenhausen überlassen. Das TTBL-Comeback des TTC indeland Jülich missglückte, der Post SV Mühlhausen punktete in der Fremde.

Vizemeister TTF Liebherr Ochsenhausen hat am 1. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge ziehen können. Gegen den ASV Grünwettersbach lag die Mannschaft von Trainer Dmitrij Mazunov zur Pause mit 0:2 zurück, kämpfte sich jedoch zurück ins Spiel und gewann am Ende nach einem packenden Doppel-Duell doch noch mit 3:2. „Das erste Spiel der Saison ist immer schwer, weil man nicht weiß, wo man steht. Aber die Jungs haben sich nach dem 0:2 nicht aufgegeben, das war wichtig“, so Mazunov. Zum Auftakt in die Partie in Ehingen sorgte Dang Qiu gegen Simon Gauzy für das überraschende Break und damit für die Führung der Gäste, die Ricardo Walther gegen Stefan Fegerl sogar ausbauen konnte. Nach der Pause verkürzte dann jedoch Jakub Dyjas gegen Bojan Tokic auf 1:2, bevor Gauzy in einem hochklassigen Duell gegen Ricardo Walther mit seinem vierten Matchball den 2:2-Ausgleich besorgen konnte. Das abschließende Doppel lief dann wiederum zunächst in Richtung der Gäste, ehe Fegerl und Dyjas in einem fulminanten Schlussspurt für die Entscheidung sorgten – und so einen erneuten Fehlstart in die Saison vermeiden konnten.

Dem SV Werder Bremen gelang genau das nicht. Im Gegenteil: Gegen den letztjährigen Aufsteiger TSV Bad Königshofen setzte es für die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas eine herbe 0:3-Pleite. „Das hatten wir uns heute natürlich anders vorgestellt“, musste Bremens Nummer eins Bastian Steger zugeben. „Aber wir werden uns davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Saison ist noch lang.“ Die Partie in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle war es nicht. Stegers klare Auftaktniederlage gegen Kilian Ort brachte Bremen auf die Verliererstraße, auch Neuzugang Gustavo Tsuboi blieb gegen Mizuki Oikawa letztlich ohne Siegchance. Nach der Pause stemmte sich Hunor Szöcs dann zwar mit aller Macht gegen die Heimpleite, konnte den Bremer Fehlstart gegen Bad Königshofens Neuverpflichtung Bence Majoros jedoch nicht verhindern. „Mein Sieg gegen Bremens stärksten Spieler war sicherlich der Knackpunkt im Spiel, vor allem taktisch habe ich das ganz gut gemacht“, freute sich Ort. „Meine beiden Teamkollegen haben das Spiel dann prima nach Hause gebracht.“ Verdienter Lohn des TSV: die erste Tabellenführung der Vereinsgeschichte.

Devos sorgt für Jülichs Ehrenpunkt

Hinter den Unterfranken auf Platz zwei liegt nach dem 1. Spieltag der TTC Zugbrücke Grenzau, gegen den sich Aufsteiger TTC indeland Jülich im Vorfeld durchaus etwas ausgerechnet hatte. Mehr als der erste Bundesliga-Punkt seit acht Jahren sollte der Mannschaft von Trainer Miroslav Broda in der heimischen Nordhalle jedoch nicht gelingen. Nach dem 0:2 zur Pause war es der Belgier Robin Devos, der im Duell der Neuzugänge gegen Marcelo Aguirre auf 1:2 verkürzen konnte, die Entscheidung damit jedoch nur vertagte. Denn mit seinem zweiten Punkt des Tages sorgte Grenzaus Nummer eins Kirill Gerassimenko anschließend für den verdienten 3:1-Auswärtserfolg der Gastgeber. Gerassimenkos Gegenüber Dennis Klein erwischte hingegen einen gebrauchten Tag und verlor beide Einzel deutlich.

Ebenfalls noch nicht rund lief es zum Auftakt für den TTC Schwalbe Bergneustadt. Die Mannschaft aus dem Oberbergischen verlor am Sonntagabend gegen den Post SV Mühlhausen knapp mit 2:3. Daran änderten auch zwei überzeugende Einzelsiege von Benedikt Duda nichts. „Natürlich versuche ich immer, meinen Teil beizutragen. Aber für mich steht das Team an erster Stelle. Leider ist es heute etwas unglücklich gelaufen.“ Etwa für Neuzugang Paul Drinkhall, der sich in seinem Einzel erst im Entscheidungssatz Daniel Habesohn geschlagen geben musste und an der Seite von Alvaro Robles auch im Doppel verlor. Dabei sollte der wiedereingeführte Modus eigentlich ein Trumpf des TTC sein. „Wir haben drei sehr gute Doppelspieler und können daher sehr variabel aufstellen“, so Duda. Dieses Mal ging die Rechnung von Spielertrainer Yang Lei jedoch noch nicht auf. Auch wenn die Kombination Robles/Drinkhall bereits gute Ansätze zeigte – das Mühlhäuser Duo Habesohn/Lubomir Jancarik hatte die Partie mit Ausnahme des dritten Satzes stets im Griff und konnte die Begegnung damit entscheiden.

Enger Krimi am Freitag

Bereits am Freitagabend hatte sich Borussia Düsseldorf im Eröffnungsspiel mit 3:2 gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell durchsetzen können. Zur Vorspeise gab es eine unglückliche wie vermeidbare Niederlage von Neuzugang Omar Assar, der gegen Ruwen Filus ein klasse Spiel zeigte, in Durchgang drei aber eine 8:3-Führung ungenutzt ließ und schließlich in fünf Sätzen verlor. Timo Boll, von Trainer Danny Heister nach einer längeren Pause an Position zwei aufgestellt, brillierte anschließend im Match gegen Wang Xi und wurde zurecht mit Standing Ovations der Fans bedacht (3:0). Als Kristian Karlsson gegen Tomislav Pucar beim ebenfalls deutlichen 3:1 die Oberhand behielt, schmeckte Trainer Danny Heister das Menü sehr. Assar hätte dann gegen Wang Xi alles klar machen können, doch auch diese Partie gab der Ägypter nach großem Kampf über fünf Sätze ab. Somit geriet das Doppel in den Blickpunkt. Karlsson und Anton Källberg, der seinen 21. Geburtstag feierte, trafen auf das Duo Filus/Pucar. Zwei Sätze lang schien es nur einen Sieger geben zu können, zu klar beherrschten die beiden Schweden die Begegnung. Doch Fulda blieb dran und verkürzte auf 1:2, ehe Karlsson/Källberg den vierten Matchball zum umjubelten Heimsieg verwandeln konnten und so für ein besonders süßes Dessert sorgten. 
 

Der Spieltag im Überblick:
 
Borussia Düsseldorf – TTC RönSprudel Fulda-Maberzell 3:2
Omar Assar - Ruwen Filus 2:3 (8:11, 11:5, 8:11, 11:9, 8:11)
Timo Boll - Wang Xi 3:0 (11:8, 11:7, 11:5)
Kristian Karlsson - Tomislav Pucar 3:1 (11:5, 11:8, 9:11, 11:7)
Omar Assar - Wang Xi 2:3 (11:9, 9:11, 11:9, 7:11, 4:11)
Karlsson/Anton Källberg - Filus/Pucar 3:1 (11:7, 11:6, 7:11, 13:11)

TTC indeland Jülich – TTC Zugbrücke Grenzau 1:3
Dennis Klein – Mihai Bobocica 1:3 (11:8, 11:13, 9:11, 5:11)
Martin Allegro – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:7, 10:12, 12:10, 5:11, 7:11)
Robin Devos – Marcelo Aguirre 3:1 (11:6, 11:6, 7:11, 11:4)
Dennis Klein – Kirill Gerassimenko 0:3 (10:12, 7:11, 7:11)

TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen 2:3
Benedikt Duda – Steffen Mengel 3:0 (11:7, 11:5, 11:6)
Alvaro Robles – Ovidiu Ionescu 2:3 (6:11, 13:11, 5:11, 11:4, 8:11)
Paul Drinkhall – Daniel Habesohn 2:3 (5:11, 11:9, 6:11, 13:11, 7:11)
Benedikt Duda – Ovidiu Ionescu 3:1 (7:11, 11:2, 11:7, 11:5)
Robles/Drinkhall – Habesohn/Lubomir Jancarik 1:3 (8:11, 9:11, 11:6, 6:11)

TTF Liebherr Ochsenhausen – ASV Grünwettersbach 3:2
Simon Gauzy – Dang Qiu 1:3 (6:11, 14:12, 7:11, 9:11)
Stefan Fegerl – Ricardo Walther 2:3 (10:12, 13:15, 11:7, 11:8, 9:11)
Jakub Dyjas – Bojan Tokic 3:0 (11:9, 11:9, 11:8)
Simon Gauzy – Ricardo Walther 3:2 (11:9, 4:11, 11:6, 7:11, 12:10)
Fegerl/Dyjas – Qiu/Tokic 3:2 (11:9, 7:11, 10:12, 11:6, 11:7)

SV Werder Bremen – TSV Bad Königshofen 0:3
Bastian Steger – Kilian Ort 0:3 (8:11, 7:11, 9:11)
Gustavo Tsuboi – Mizuki Oikawa 1:3 (2:11, 5:11, 11:4, 8:11)
Hunor Szöcs – Bence Majoros 1:3 (10:12, 13:11, 9:11, 10:12)

(Borussia Düsseldorf/JS)

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