06.07.2015 - Die Akklimatisierungsphase ist beendet, jetzt können Alexander Flemming, Ruwen Filus und Qiu Liang ihre sportlichen Qualitäten im Teamwettbewerb der Universiade unter Beweis stellen. Nach einem Kopfkissenwechsel, Botschaftsempfang und der ersten Medaillenfeier kann es heute zum ersten Mal an die Tische gehen. Alexander Flemming berichtet in seinem Blog über die letzten Tage vor Wettkampfbeginn und die schwere Auslosung.

Die letzten beiden Tage dienten dazu, einen Rhythmus in den Alltag zu bringen und den Jetlag trotz des positiven Stresses im Dorf zu überwinden. Besonders Liang, der den Kampf gegen die Zeitumstellung in den letzten Tagen oftmals nicht für sich entscheiden konnte, ist nun topfit für die am Montag beginnenden Wettbewerbe. Das tägliche Training sollte uns den nötigen Feinschliff gebracht haben und die Stimmung im deutschen TT-Zimmer ist bombastisch. Auch Ruwens anfängliche Unzufriedenheit aufgrund der Enge und des unbequemen Kopfkissens hat sich nun gelegt, da wir nach einem kurzen Spaziergang außerhalb des Dorfs ein kleines Geschäft für Bettzeug gefunden haben. Nach ausgiebigem Probeliegen, das nach wenigen Minuten von einer Meute Koreaner lachend mit angesehen wurde, konnte sich Ruwen entscheiden und wird nun auch erholt aufschlagen können.

Neben dem Dorfalltag hatten wir am Samstagabend noch die Möglichkeit, den deutschen Botschafter Rolf Mafael am Goethe-Institut der Universität Gwangju bei einem Empfang kennenzulernen und neue Kontakte und Freundschaften mit anderen deutschen Sportlern zu knüpfen. Es war ein ausgelassener Abend mit hervorragendem, koreanischem Essen, der allen sicher lange in Erinnerung bleiben wird. Dieser Anlass wurde vom Team auch genutzt, um die ersten deutschen Medaillen zu feiern, denn bereits am ersten Wettkampftag konnten die Judoka zweimal Bronze verbuchen.

Die Auslosung steht: Deutschland, Polen und Philippinen

Die Wettkampfbedingungen in der Halle des Jangseong Honggildong Gymnasiums, das 35 Minuten Fahrtzeit entfernt liegt, scheinen optimal zu sein und wir sind zuversichtlich, gute Leistungen abrufen zu können. Dies wird auch notwendig sein, denn nach der heutigen Auslosung steht fest, dass die Gruppenphase kein Spaziergang wird. Zwar sind wir an Position fünf als Gruppenkopf gesetzt, haben aber mit Polen einen harten Brocken im Kampf um den Gruppensieg vor uns. Das polnische Team hat mit ihren Spitzenspielern Pawel Fertikowski und Robert Floras zwei Champions League-erfahrene Weltklasseathleten am Start. Komplettiert wird das Team durch den unangenehmen Kurznoppenspieler Mateusz Galebiowski. Doch bevor wir an Polen denken, liegt der Fokus darauf, unsere ersten Gegner, das Team von den Philippinen, zu schlagen. Obwohl uns die Spieler gänzlich unbekannt sind, heißt es bei uns ab sofort: Das nächste Spiel ist immer das schwerste. 

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(Alexander Flemming)