04.07.2015 - Noch mussten Alexander Flemming, Ruwen Filus und Qiu Liang noch nicht an die Tische. Dennoch erlebten die drei Tischtennisathleten bereits den ersten Höhepunkt der Universiade in Gwangju: die Eröffnungsfeier. Flemming berichtet für uns in seinem Blog über internationale Begegnungen, donnernde Militärjets und die Gänsehautstimmung im ausverkauften Stadion, die gestern Abend nicht nur einmal aufkam.

Seit gestern Abend sollte jeder Bewohner des Universiadedorfs endgültig der Euphorie dieser tollen Veranstaltung verfallen sein. Denn es war der Tag der Eröffnungsfeier. Die Aufgabe, sämtliche 20.000 Athleten und Offizielle möglichst zeitgleich in das Leichtathletikstadion zu bringen, wurde von den Organisatoren in Perfektion gemeistert und so konnte der unbeschreibliche Abend beginnen.

Zu Anfang mussten alle Athleten knappe drei Stunden gemeinsam vor dem Stadion auf den Einmarsch warten. Ein perfekter Zeitpunkt, um alte Bekannte zu treffen und mit anderen Nationen in Kontakt zu kommen. Besonders spannend waren die traditionellen Anzüge vieler afrikanischer und asiatischer Nationen, die das Interesse an verschiedenen Kulturen weckten. Nach und nach entwickelte sich auf diese Weise eine schöne, ausgelassene Stimmung, so dass die Zeit wie im Flug verging.

Die Eröffnungsfeier begann mit einem Paukenschlag, als acht Militärjets plötzlich in niedriger Höhe über unsere Köpfe hinwegschossen. In den nächsten anderthalb Stunden hatte jede Nation im Rahmen des Einmarsches die Chance, sich ein wenig selbst zu feiern und sich von den 50.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion feiern zu lassen. Übrigens wurde das deutsche Team von keinem Geringeren als Topturner Fabian Hambüchen als Fahnenträger angeführt. Das anschließende Programm war sehr imposant und doch von einem gewissen bescheidenen Charme geprägt. Das Gastgeberland verzichtete gänzlich auf positive Selbstdarstellungen und beschwor eher eine weltweite positive Aufbruchsstimmung. Es waren auch keine überdimensionierten Leinwände nötig, um mehrfach Gänsehautmomente hervorzurufen. Es schien die Einfachheit zu sein, mit der man sich von den vorherigen Universiaden abheben wollte, und dies gelang vollends.

Natürlich war der Abend auch von Auftritten koreanischer Popstars, die von den Massen bekreischt wurden, und von Grußworten der höchsten koreanischen Politiker gespickt, aber schlussendlich zielte alles auf die Darstellung des Mottos dieser Sommer-Universiade ab: Light up tomorrow! Gwangju wird auch als die Stadt des Lichts und als gesund wachsende Metropole bezeichnet. Das Licht der Welt soll durch die Universiade in die Welt hinausgehen und die Zukunft positiv gestalten.

Auch der Höhepunkt des Abends war natürlich durch ein besonderes Licht geprägt. In guter Tradition wurde die Universiadefackel durch koreanische Weltklasseathleten ins Stadion getragen und zu guter Letzt das neue Universiadefeuer entfacht. Wir freuen uns auf die nächsten 12 Tage und werden nun versuchen, diese unbeschreiblichen Momente schnell, aber doch bleibend, zu verarbeiten, um uns noch zwei Tage optimal auf die am Montag beginnenden Wettbewerbe vorzubereiten.

Hier geht's zur Universiade-Bildergalerie, die im Laufe der Spiele stets ergänzt wird!

(Alexander Flemming)