Das deutsche Team feiert die dreifache Jugend-Europameisterin Annalena Moll (©DGS)

10.09.2015 - Nach den zwei Bronzemedaillen, die die deutsche Gehörlosen-Nationalmannschaft im Teamwettbewerb der EM hatte holen können, legte die 15-jährige Annalena Moll dreimal Gold bei der erstmals ausgetragenen Jugend-EM nach. Im Einzel, Mädchen-Doppel und Mixed holte sich Moll die drei Titel innerhalb von zwölf Stunden. Ab heute startet sie wie das restliche DGS-Team im Individualwettbewerb der EM.

Vier Medaillen sollten die Schützlinge von Bundestrainer Rainer Jungblut bei der Gehörlosen-EM in Österreich holen - vor Start der Individualwettbewerbe haben sie schon fünf sicher in der Tasche. Großen Anteil daran hat die junge Annalena Moll, die bei den ersten Jugend-Europameisterschaften, die im Rahmen der EM ausgetragen werden, drei Titel holte. Nach zwölf Stunden höchster Anspannung und Anstrengung stand sie verdientermaßen im Einzel, Mädchen-Doppel und Mixed auf dem höchsten Siegerpodest.

Am leichtesten ging ihr im Nachhinein der Titelgewinn im Mädchen-Doppel von der Hand. Mit ihrer kroatischen Partnerin Anamarija Hribar schlug sie im Kampf Jeder gegen Jeden alle anderen Duos mit 3:0 in die Flucht. Silber und Bronze gingen an Russland. Auch der Sieg im Mixed war eine Spitzenleistung. Ab der ersten Runde harmonierte Moll mit ihrem österreichischen Partner Lukas Kraemer (13 Jahre) perfekt. Das jüngste Mixed im Feld gewann mit 3:0 gegen die ukrainische Paarung Taran/Parkhomenko. Anschließend kam es zu einem echten Krimi gegen die topgesetzten Russen Astafev und Nebroeva. In der Verlängerung des fünften Satzes gelang der Sieg für die unbekümmert spielende internationale Kombination. Das Halbfinale gegen das polnische Doppel Nowicka/Szeliga - Letzterer ist Europameister im Jungen-Einzel - sowie das Finale gegen die russische Paarung Lopina/Grigorev waren dagegen fast schon ein ‚Spaziergang’: Beide Spiele konnten mit 3:0 gewonnen werden.

Die Krönung gelang Annalena Moll, der aktuell erfolgreichsten Sportlerin dieser Europameisterschaften, mit ihrem Titel im Mädchen-Einzel. Gegen die zum größten Teil über zwei Jahre älteren Konkurrentinnen im Feld musste sie insgesamt acht Partien absolvieren. Ab dem Viertelfinale wurde zudem im System ‚Best of Seven‘ gespielt. Als Gruppensiegerin und durch ein Freilos in der ersten KO-Runde war ihr der Gewinn der Bronzemedaille schon sicher. Doch Moll wollte mehr. Im Halbfinale zeigte sie eine taktische Meisterleistung und erspielte sich einen unverhofften 4:0-Sieg gegen die russische Spielerin Alena Lopina. Im Finale hatte sie schon mit 0:2 zurückgelegen, als sie sich noch zurückkämpfte und ihrer kroatischen Doppelpartnerin in der Folge keinen Satz mehr ließ. Weitere fünf Titel werden in den nächsten Tagen noch in den Individualwettbewerben der Erwachsenen vergeben.  

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(DGS)