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TTBL: Düsseldorf verteidigt die Tabellenführung

Anton Källberg avancierte im Topspiel zum Matchwinner (©Borussia Düsseldorf)

07.01.2017 - Auch ohne Topstar Timo Boll verteidigte Rekordmeister Borussia Düsseldorf am 11. Spieltag der Tischtennis Bundesliga (TTBL) im Topspiel gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen seine Tabellenführung. Grünwettersbach machte derweil kurzen Prozess mit Grenzau, Mühlhausen etabliert sich im Tabellenmittelfeld und bereits am Freitagabend brach Saarbrücken den Bann und besiegte zum ersten Mal seit fast vier Jahren Fulda-Maberzell.

Nein, dieser Sonntag war nicht der Tag des Kristian Karlsson. In Abwesenheit des aussetzenden Timo Boll schlug der Schwede an Position eins auf, verlor jedoch beide Einzel. Und so war der Matchwinner im Topspiel des 11. Spieltags der Tischtennis Bundesliga (TTBL) zwar ebenfalls ein Schwede, hieß jedoch Anton Källberg. „Mein Gefühl in beiden Spielen war heute einfach unbeschreiblich. Ich war in sehr guter Verfassung und es ist alles perfekt gelaufen.“ Der erst 19-Jährige bezwang vor 1.100 Zuschauern im ausverkauften ARAG CenterCourt zunächst Vize-Europameister Simon Gauzy und im Entscheidungseinzel auch noch den EM-Dritten Jakub Dyjas – und sorgte so für den äußerst knappen 3:2-Erfolg der Düsseldorfer Borussia im Spitzenspiel gegen die TTF Liebherr Ochsenhausen. Der Rekordmeister bleibt damit Tabellenführer und hat nun zwei Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Oberschwaben.
 
Ebenfalls äußerst eng ging es am Sonntagnachmittag in der Turnhalle der Bergneustädter Realschule zu. Dorthin war nämlich der TTC Schwalbe Bergneustadt für sein Heimspiel gegen den Post SV Mühlhausen ausgewichen. Ein gutes Omen sollte der Auftritt an der alten Wirkungsstätte aus Zeiten der Zweitliga-Zugehörigkeit allerdings nicht werden. Bereits zur Pause lag die Mannschaft um Benedikt Duda nach Niederlagen gegen Daniel Habesohn und Ovidiu Ionescu mit 0:2 zurück. Ricardo Walther (gegen Lars Hielscher) und Duda (gegen Ionescu) gelang zwar noch der Ausgleich, im Schlusseinzel ließ Team-Europameister Habesohn jedoch nichts mehr anbrennen. Das Team aus Thüringen holt sich somit das nötige Selbstvertrauen für das Liebherr Pokal-Finale am 15. Januar. Die Gastgeber müssen nach zuletzt vier Siegen in Folge einen Rückschlag hinnehmen.
 
Grünwetterbach siegt im Kellerduell

Dem ASV Grünwettersbach gelang im vierten Anlauf der ersehnte zweite Heimsieg nach dem 3:1 gegen Mühlhausen Ende September. „Nach vielen bitteren Heimniederlagen haben wir heute endlich die Punkte geholt“, jubelte ASV-Trainer Rade Markovic. Und wie: Mit einem glatten 3:0-Erfolg schossen die Karlsruher den TTC Zugbrücke Grenzau im Kellerduell förmlich aus der Halle. Spannend machte es im dritten Einzel lediglich Liang Qiu, der sich nach einer 2:0-Führung jedoch Samuel Walker noch in fünf Sätzen geschlagen geben musste. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Gästecoach Dirk Wagner: „Was ich vermisst habe heute, war, dass wir das Letzte geben, um uns gegen die Niederlage zu wehren.“ Vor allem der Auftritt von Kohei Sambe ärgerte ihn. Im Auftakteinzel unterlag der Japaner seinem Landsmann Masataka Morizono in weniger als einer Viertelstunde und machte nur acht eigene Punkte. „Da habe ich den Kampfgeist und das Aufbäumen vermisst“, so Wagner.
 
In der vierten Begegnung bezwang der 1. FC Saarbrücken TT bereits am Freitagabend den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell mit 3:2. Dank zweier Punkte des wiedererstarkten Tiago Apolonia gelang dem Vizemeister so nach fast vier Jahren endlich wieder ein Sieg gegen die Osthessen. „Ein unglaublich schöner Sieg“, jubelte FCS-Sprecher Nicolas Barrois unmittelbar nach der Partie. „Nach zuletzt vielen knappen Niederlagen gegen Fulda hat es heute endlich gereicht.“ Dabei ging der Auftakt gehörig daneben. Routinier Bojan Tokic bleib gegen Abwehr-Ass Ruwen Filus nahezu ohne Chance und wurde in der Folge durch den Youngster Leonardo Mutti ersetzt. Deutlich besser machte es Tokics Teamkollege Apolonia. Saarbrückens Nummer eins hat eine Hinrunde zum Vergessen hinter sich, bereits zum Jahresende jedoch wieder ansteigende Form bewiesen. Gegen Wang Xi glich er zur Pause zum 1:1 aus. Erstmals richtig eng wurde es anschließend zwischen Patrick Baum und Jonathan Groth. Erst nach fünf zum Teil spektakulären Sätzen gingen die Gastgeber mit 2:1 in Führung – ehe Wang Xi gegen Mutti wieder ausgleichen konnte. Im fünften Einzel boten Apolonia und Filus dann ganz großen Sport. Fuldas Abwehrspezialist ging zunächst mit 2:0 in Führung, und ein Apolonia in der Form des letzten Herbsts hätte die Box sicher als Verlierer verlassen. Doch der 30-Jährige machte mit einer Weltklasseleistung deutlich, dass er auf dem besten Weg zurück zu alter Stärke ist. „Für Tiago waren die Siege heute eine große Befreiung. Er hat zwei absolute Top-Leute der TTBL geschlagen. Und zu denen gehört er ja eigentlich auch“, so Barrois.
 

Der Spieltag in der Übersicht

1. FC Saarbrücken TT – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:2
Bojan Tokic – Ruwen Filus 0:3 (-1,-7,-8)
Tiago Apolonia – Wang Xi 3:1 (12,6,-9,6)
Patrick Baum – Jonathan Groth 3:2 (-7,10,10,-9,8)
Leonardo Mutti – Wang Xi 1:3 (-9,-8,4,-8)
Tiago Apolonia – Ruwen Filus 3:2 (-6,-9,10,7,9)

Borussia Düsseldorf – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:2
Kristian Karlsson – Jakub Dyjas 2:3 (9,9,-12,-11,-4)
Anton Källberg – Simon Gauzy 3:1 (11,-8,8,7)
Kamal Achanta – Joao Geraldo 3:1 (9,7,-7,8)
Kristian Karlsson – Simon Gauzy 2:3 (6,-5,-7,12,-5)
Anton Källberg – Jakub Dyjas 3:1 (-10,8,8,5)
 
TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen 2:3
Benedikt Duda – Daniel Habesohn 1:3 (7,-9,-10,-13)
Steffen Mengel – Ovidiu Ionescu 1:3 (-6,6,-5,-7)
Ricardo Walther – Lars Hielscher 3:1 (5,8,-10,7)
Benedikt Duda – Ovidiu Ionescu 3:1 (-9,10,7,15)
Steffen Mengel – Daniel Habesohn 0:3 (-14,-9,-6)
 
ASV Grünwettersbach – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Masataka Morizono – Kohei Sambe 3:0 (2,2,4)
Alvaro Robles – Kou Lei 3:1 (12,10,-12,9)
Samuel Walker – Liang Qiu 3:2 (-5,-7,8,9,7)

(TTBL)

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